Oldtimer

Voilà – so sieht ein neuer Porsche 911 von 1969 aus

Der Porsche 911 E Targa hatte eine komplette Restaurierung inklusive Neulackierung gebraucht.

• Der Porsche 911 E Targa hatte eine komplette Restaurierung inklusive Neulackierung gebraucht. Der Porsche 911 E Targa hatte eine komplette Restaurierung inklusive Neulackierung gebraucht.
• René Sahli beim Recherchieren: Den Farbton «Signalorange» gab es bei Porsche nur Anfang der 70er-Jahre. René Sahli beim Recherchieren: Den Farbton «Signalorange» gab es bei Porsche nur Anfang der 70er-Jahre.
• René Sahli, Inhaber der gleichnamigen Lackiererei, war mit seinem Team rund ein Jahr lang mit dem Porsche beschäftigt. René Sahli, Inhaber der gleichnamigen Lackiererei, war mit seinem Team rund ein Jahr lang mit dem Porsche beschäftigt.
• Nach der Restaurierung erstrahlt der Porsche 911 Targa mit Baujahr 1969 in neuem Glanz. Nach der Restaurierung erstrahlt der Porsche 911 Targa mit Baujahr 1969 in neuem Glanz.
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In der Werkstatt der Autolackiererei René Sahli stand bis vor kurzem ein leuchtend oranger Porsche 911 Targa mit Baujahr 1969. Eigentlich sollte am Oldtimer nur eine kleine Roststelle repariert werden – doch letztlich wurde eine komplette Restaurierung daraus.

Autolackierer René Sahli hat seit jeher gerne an Oldtimern geschraubt. «Das hat mir mein Vater beigebracht», sagt der 42-Jährige, der das vom Vater 1976 in Aesch ZH gegründete Unternehmen vor acht Jahren übernommen hat. Die Autolackiererei René Sahli mit ihren vier Mitarbeitern geniesst bei Besitzern von Oldtimern einen ausgezeichneten Ruf. Mund-Propaganda führte denn auch den Targa-Besitzer nach Aesch. «Er hatte an der Carrosserie eine Roststelle bemerkt, die wir reparieren sollten», erinnert sich Sahli. Nichts Ungewöhnliches bei Autos aus jener Zeit, als Hohlraumversiegelungen und Verzinkungen weitgehend unbekannt waren. Sahli nahm den Oldie unter die Lupe, und bald war klar: Der Targa brauchte eine Komplettrestaurierung inklusive Ganzlackierung.

Angesichts der vielen Roststellen entschied man sich bei der Entlackung für eine Radikallösung: Sahli demontierte Stossstangen, Kotflügel sowie Front- und Heckhaube und schickte sie zu einem Spezialbetrieb nach Stuttgart. Dort wurde jedes Teil einzeln in einem Tauchbecken entlackt, im Säurebad entrostetet und zum Schluss mit einem kathodischen Verfahren neu grundiert. «Nur so konnten wir sicherstellen, dass wirklich jede Stelle und jeder Hohlraum erreicht wird», sagt Sahli. «Das bekommt man mit einer herkömmlichen Entlackung und Spritzgrundierung nicht hin.» Die aufwändige Prozedur brachte auch ans Licht, dass einige der Anbauteile, darunter die Fronthaube, nicht mehr zu retten waren: Sie mussten durch originale Porsche-Teile ersetzt werden.

Der Targa war ursprünglich in «Signalorange» lackiert: ein warmer, strahlender Farbton, der an sonnigen Tagen ausgezeichnet zur Geltung kommt. Dieses Orange war auf Porsche-Fahrzeugen vor allem in den farbenfrohen 70er-Jahren beliebt. Es kam nicht nur auf dem 911er, sondern auch auf dem «Volksporsche» 914 zum Einsatz. Sahli mass den Farbton mit dem Farbtonmessgerät Genius iQ von Standox aus. Für das Nachstellen des richtigen Tons holte er sich zusätzliche Unterstützung von der Coloristik-Abteilung der André Koch AG in Urdorf. Sie verfügt über das nötige Know-how, um auch aussergewöhnliche Anfragen zu bearbeiten.

Den Farbton mischte Sahli mit Standox 2K-Lacken und lackierte alle Autoteile. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Nach der Restaurierung erstrahlt die Carrosserie in altem Glanz. Auch die arbeitsintensive Montage übernahmen Sahli und sein Team. «Ich habe hohe Ansprüche an die Fertigungsqualität, darum machen wir nach Möglichkeit alles im Hause», sagt er. Nach den Montagearbeiten und dem Finish mit einer Wachsversiegelung war das Projekt rund ein Jahr nach der ersten Begutachtung abgeschlossen.