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Shelby-Ferrari: Ein Kapitel Renngeschichte auf der Auktion

 

Bevor Carroll Shelby (1923 bis 2012) in den 1960er Jahren «Shelby American» gründete, fuhr er Rennen für verschiedene Hersteller. Bekannt wurde er durch seinen Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans im Jahre 1959 in einem Aston Martin DBR1, zusammen mit Roy Salvadori.

 

In den 1950er Jahren lenkte der spätere AC Cobra-Konstrukteur mehrere Ferraris, darunter zwei der vier 410 S Rennwagen, die für die «Carrera Panamericana» 1955 gebaut wurden. Die beiden von ihm gefahrenen Modelle wurden später an Privatpersonen verkauft, während Ferrari die beiden anderen für sein Werksteam behielt. Einer dieser privaten 410 S (Chassis 0598) erzielte 2022 bei einer Auktion 19,5 Millionen Franken. Dieses Fahrzeug wurde auch von Legenden wie Juan Manuel Fangio und Phil Hill gefahren.

 

Nun kommt ein weiterer von Shelby pilotierter 410er-Renner auf den Markt. Er trägt die Fahrgestellnummer 0592 CM und wird anlässlich der Auktion «RM Sotheby’s» während der «Monterey Car Week 2024» versteigert. Obwohl die Historie weniger prominent ist (verschiedene Fahrer, Siege von Shelby), wird der Wert auf etwa 13,5 Millionen Franken geschätzt. Hervorzuheben ist der Sieg bei den «Palm Springs Road Races 1956», bei dem Shelby am Steuer sass. Kurz nach diesem Rennen kam es jedoch zum Streit zwischen ihm und Besitzer Tony Parravano, was dazu führte, dass Shelby zu einem rivalisierenden Team unter John Edgar wechselte und dort weitere Erfolge feierte.

 

Das Kürzel CM im Fahrgestellcode steht für «Carrera Messicana», da die Wagen für das mexikanische Carrera Panamericana Rennen konzipiert wurden. Mit einer Carrosserie von Scaglietti gilt Fahrgestellnummer 0592 CM als das ursprünglichste der vier gebauten Exemplare. Neben einem nummerngleichen V12 (5,0 Liter) blieb der Wagen während seiner kurzen Rennkarriere unbeschädigt.

 

Parravano floh 1957 aus steuerlichen Gründen nach Mexiko und nahm den 0592 CM mit. Nach seinem Tod ging der Wagen an Javier Velasquez, Organisator vom Grossen Preis von Mexiko – und von dort im Jahre 1970 an den Architekten Robert Dusek aus Pennsylvania, der ihn 37 Jahre lang behielt. 2014 wurde der Ferrari bei einer Auktion vom aktuellen Besitzer erworben und vollständig restauriert.

 

Die «RM Sotheby’s Auktion» findet vom 15. bis 17. August 2024 statt. Weitere Highlights sind ein 2006er McLaren Formel 1 Rennwagen und ein 1995er Ferrari F50.

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