Tuning/Zubehör

Kindersitz-Test: Resultate lassen sich sehen

 

Der Touring Club Schweiz (TCS) hat 17 Kindersitze in allen Grössen getestet. Da Produkte nach «UN Reg. 44»-Regeln seit September 2024 nicht mehr verkauft werden dürfen, umfasst die Prüfung ausschliesslich nach «UN Reg. 129» zugelassene Sitze. In dieser Vorschrift ist geregelt, dass Sitzerhöhungen ohne Seitenaufprallschutz erst ab einer Körpergrösse von mehr als 125 Zentimetern eine Genehmigung erhalten können. Die Hauptkriterien im Test sind Sicherheit beim Front- und Seitenaufprall, Bedienung, Reinigung und Verarbeitung, Ergonomie und Schadstoffgehalt.

 

Zwölf der getesteten Sitze erreichen ein «sehr empfehlenswert». Zu den Testsiegern gehören die Modelle «Maple + Alfi Base» von Thule sowie «i + Doona i Isofix Base» von Doona. Vier erhalten ein «empfehlenswert». Diese Sitze können alle ohne Bedenken gekauft werden.

 

Ein Sitz wurde mit «nicht empfehlenswert» eingestuft. Im Bezugsstoff des «Graco Snuglite i-Size» wurde Formaldehyd in einer Menge nachgewiesen, die über dem hinterlegten Grenzwert liegt. Da Formaldehyd unter Verdacht steht, beim Menschen Krebs zu erzeugen, rät der TCS von diesem Sitz ab. Die mangelhafte Bewertung des Schadstoffgehalts kann nicht durch gutes Abschneiden in anderen Kriterien ausgeglichen werden, sie schlägt direkt auf die Gesamtnote durch.

 

Sitze, in denen das Kind mit dem Rücken zur Fahrtrichtung fährt, schneiden beim Frontalaufprall punkto Sicherheit am besten ab. Sie unterstützen den gesamten Körper des Kindes, der beim Aufprall in die Schale gedrückt wird, was die Belastungen für den Kopf als auch für den Nacken besonders geringhält. Die Tests zeigen, dass je nach Material Sitzerhöhungen nach einem Crash erheblich deformiert werden. Sitzerhöhungen aus stabilem Kunststoff sind gegenüber Modellen aus geschäumtem Kunststoff zu bevorzugen, auf eine zusätzliche Isofix-Anbindung kann ohne Sicherheitseinbussen verzichtet werden.

 

Als Notsitz haben Sitzerhöhungen ohne Rückenlehne dennoch ihre Berechtigung. Sie erfüllen die gesetzliche Mindestanforderung, reduzieren das Verletzungsrisiko bei einem Frontalunfall und brauchen wenig Platz. Sie eignen sich für die spontane Mitnahme eines Kindes und lassen sich teilweise auch auf dem mittleren Sitzplatz in der zweiten Reihe montieren, der für einen Kindersitz mit Rückenstütze oft zu schmal ist. Im Alltag können Sitzerhöhungen ohne Rückenlehne jedoch einen vollwertigen Kindersitz nicht ersetzen, denn die Rückenlehne erfüllt verschiedene wichtige Funktionen und ist deshalb ein wesentlicher Bestandteil jedes guten Produktes.

 

Ein Kindersitz nützt und schützt nur, wenn er richtig eingesetzt wird. Eine Erhebung der BFU in Zusammenarbeit mit dem TCS von 2023 zeigt, dass bei jedem zweiten Kind der Kindersitz im Auto falsch genutzt wird. Die Fehler reichen von der falschen Wahl über eine falsche Montage im Auto bis zu einer falschen Gurtführung beim gesicherten Kind. Der TCS weist deshalb darauf hin, beim Einbau die Bedienungsanleitungen des Sitzes und Autos zu beachten.

 

Kauf eines Kindersitzes: Das ist der richtige Weg
Das TCS-Vergleichsportal für Kindersitze hilft bei der Evaluation. Danach sollte ein Fachgeschäft aufgesucht werden. Die in Frage kommenden Modelle vor dem Kauf am eigenen Fahrzeug und mit dem Kind ausprobieren. Kindersitz wählen, der auf Grösse und Gewicht des Kindes abgestimmt ist. Wenn der Kopf des Kindes über den Kindersitz hinausragt, zur nächsten Kategorie wechseln.

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