Die Schweiz bleibt dem SUV treu. Mehr als jedes zweite neu zugelassene Auto im Jahr 2024 gehört zur Kategorie der «Sport Utility Vehicles». Das zeigt der aktuelle «SUV-Report» von «Comparis». Damit folgt die Schweiz einem internationalen Trend, der sich seit Jahren verstetigt – mit einem besonders hohen Anteil in der Alpenrepublik.
Am beliebtesten waren 2024 die Modelle von BMW, die knapp zehn Prozent aller SUV-Neuzulassungen ausmachten. Audi und Škoda folgen auf den Plätzen zwei und drei. Volkswagen, trotz grösstem Marktanteil bei den Neuwagen insgesamt, landet bei den SUVs nur auf Rang fünf. Auch traditionsreiche Marken wie Land Rover oder Jeep finden sich heute eher im Mittelfeld wieder. Elektrische Modelle haben unterdessen längst ihren Platz auf dem «SUV-Markt» gefunden – nicht zuletzt wegen wachsendem Umweltbewusstsein in der Kundschaft.
Doch genau hier zeigt sich ein Spannungsfeld. Denn nicht jeder «E-SUV» ist automatisch eine klimafreundliche Wahl. Das höhere Gewicht und die grossen Akkus sorgen zunächst für einen deutlich höheren Ressourcenverbrauch bei der Produktion. Laut Comparis-Experte Jean-Claude Frick dauert es im Schnitt etwa 32’000 Kilometer – rund zweieinhalb Jahre Fahrzeit –, bis ein Elektro-SUV wie der BMW iX seine Herstellungsbilanz gegenüber einem vergleichbaren Benziner ausgleicht.
Eine bewusste Wahl des Modells kann hier viel ausmachen. So verursacht ein kompakteres Elektro-SUV wie der BMW iX1 deutlich weniger CO₂ im Lebenszyklus und benötigt spürbar weniger Rohstoffe für den Akku. Auch der geringere Reifen- und Bremsenabrieb entlastet Umwelt und Infrastruktur – bei vergleichbarem Fahrkomfort.
Die anhaltende Popularität der SUV erklärt sich laut Frick nicht nur über Design und Image, sondern auch durch praktische Vorteile: eine erhöhte Sitzposition, einfacher Einstieg, mehr Übersicht im Verkehr – Eigenschaften, die gerade bei Familien oder älteren Personen gut ankommen. Dass viele Hersteller inzwischen auch Elektro-Varianten in ihren SUV-Serien anbieten, befeuert die Nachfrage zusätzlich.
Der SUV bleibt also ein fester Bestandteil des Schweizer Fahrzeugmarkts – mit all seinen Widersprüchen, Möglichkeiten und Herausforderungen.