Rückwärtsfahren ist und bleibt eine Unfallquelle. Schlechte Sicht, enge Parklücken, unaufmerksame Passanten – die Liste der Gefahren ist lang. Rückfahr-Notbremsassistenten sollen genau hier eingreifen: erkennen, warnen, im Zweifel stoppen. Der TCS hat acht aktuelle Modelle getestet und festgestellt: Preis und Qualität hängen nicht zusammen, und alle Systeme arbeiten besser, als es das Gesetz verlangt.

Seit Juli 2024 sind Parkpiepser oder Rückfahrkameras bei Neuwagen Pflicht, nicht jedoch automatische Notbremsungen. Dabei zeigt die Praxis: Gerade bei älteren Menschen kann schon ein leichter Rempler zu schweren Verletzungen führen. Trotzdem ist der Rückfahr-Notbremsassistent längst nicht in jedem Auto serienmässig. Sechs von acht getesteten Modellen haben ihn ab Werk, zwei nur gegen Aufpreis.

In der Praxis liefern vier Fahrzeuge eine fehlerfreie Vorstellung: BMW X3, Ford Puma, Volvo EX30 Ultra und VW Tiguan erkennen zuverlässig Hindernisse und Verkehrsteilnehmer, der Tiguan bremst allerdings ruppig. Der Hyundai Ioniq 5 überzeugt bei niedriger Geschwindigkeit, übersieht aber bei 8 km/h den Bobbycar-Dummy. Der Mercedes E220 hat dasselbe Problem. Der BYD Seal reagiert nur auf kreuzenden Verkehr, der Renault 5 verzichtet ganz auf automatisches Bremsen und beschränkt sich auf akustische Warnungen – immerhin bei guter Rücksicht.

Das Fazit ist klar: Alle getesteten Systeme gehen über das gesetzliche Minimum hinaus, aber nicht jedes schützt gleich zuverlässig. Wer die Wahl hat, sollte die Technik mitbestellen, auch wenn sie zwischen 650 und 1’400 Franken kostet. Denn ein verkratzter Kotflügel oder ein verletzter Passant ist garantiert teurer.

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