Carrosserie- und Fahrzeugbau

Swissgarant: Seminar lockte 100 Besucher in den Aargau

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      Schadeninstandstellungen werden immer komplexer. Einmal in technischer Hinsicht, dann aber machen auch involvierte Anspruchsgruppen wie die Geschädigten, zahlungspflichtige Versicherungen oder Leasinggeber die Reparatur zu einer schwierigen Mission. Da prallen Interessen aufeinander, die kaum auf Anhieb kompatibel sind. Und mittendrin steht der Reparaturbetrieb, dessen Aufgabe so noch anspruchsvoller wird.

       

      Das Ganze wäre einfacher zu lösen, würden die involvierten Parteien die gegenseitigen Befindlichkeiten und Sachzwänge besser kennen. Um das zu erreichen, hat die «IG Swissgarant» zu einem Seminar nach Oftringen AG eingeladen. Gekommen sind knapp 100 Interessierte aus der Autobranche – Flottenmanager, Versicherungs- und Leasingfachleute, Reparateure und Schadenexperten.

       

      Im Seminar wurde vermittelt, wie sich die Schadenerledigung im Carrosserie-Bereich zu einer hochkomplexen Angelegenheit entwickelt hat. Neue Materialien wie zum Beispiel Aluminium, hoch- und höchstfeste Stahlbleche, karbonfaserverstärkte Kunststoffe (CFK) oder auch Fügetechniken wie Kleben und Nieten verlangen von den Reparaturbetrieben stetige Investitionen in Infrastruktur und Weiterbildung der Mitarbeiter.

       

      Was Crash-Eigenschaften und Insassensicherheit anbelangt, sind Rohbau-Carrosserien heute computerberechnet. Da ist es für die Sicherheit absolut zwingend, dass nach Herstellervorgaben repariert wird und Originalersatzteile verbaut werden. Auch kleinste Abweichungen von den Richtlinien der Automobilhersteller zu den Reparaturmethoden bedeuten ein Sicherheitsrisiko.

      

      Diese Tatsachen sind nicht überall gleich gut bekannt. Reparaturbetriebe stehen öfters im Clinch von geschädigten Autohaltern und zahlungspflichtigen Versicherungen, die beide unterschiedliche Interessen verfolgen. Der Autohalter will wie der Reparaturbetrieb eine passende Instandstellung – optisch wie sicherheitstechnisch. Die Versicherung will die Kosten minimieren, was zu Lasten der Qualität gehen kann.

       

      Swissgarant-Betriebe verfolgen die Philosophie, dass bei Qualität und Sicherheit keine Kompromisse möglich sind. Zudem gewähren sie auf ihre Reparaturen eine lebenslange Garantie. Kompromisse sind da höchstens in Absprache mit dem Autohalter bei der Optik möglich.

       

      Anhand der unten gelisteten Themen erklärten Referenten aus den Reihen der Swissgarant-Betrieben sowie Gastreferenten von Seminar-Sponsor AkzoNobel und der unabhängige Fahrzeug-Sachverständige Jost Künzli, was eine fachlich korrekte und nach dem neusten Stand der Technik durchgeführte Instandstellung ausmacht. Dabei kamen auch überraschende Erkenntnisse an den Tag – etwa die, dass die Frontscheibe neben anderen Eigenschaften die Charakteristik eines Verschleissteils aufweist. Da macht es ökonomisch und ökologisch Sinn, eine Scheibe ohne Mikroverletzungen zu reparieren statt zu ersetzen.

       

      Themen des 1. Swissgarant-Seminars «Unfallinstandstellung heute» und die Referenten:

      • Ziel- und Interessenskonflikte in der Schadeninstandstellung (Thomas Hauser, Geschäftsleiter Autohauser, Vizepräsident IG Swissgarant)

      • Akzo Nobel – wer sind wir? Was machen wir? (Giuseppe Ciappa, Business Director Akzo Nobel Car Refinishes AG)

      • Keine Kompromisse bei der Sicherheit (Christoph Flückiger, Geschäftsführer Flückiger AG, Präsident IG Swissgarant)

      • Herausforderung der Reparaturlackierung (Armin Dürr, Technischer Manager DACH, Akzo Nobel)

      • Qualität – Garantie – (kein) Minderwert (Andreas Heckendorn, Geschäftsführer Carrosserie Heckendorn AG, Vorstand IG Swissgarant)

      • Aspekte der Instandstellung von Hagelschäden (Philipp Remund, Geschäftsführer Remund AG, Vorstand IG Swissgarant)

      • Autoglas-Reparaturszene im Wandel (Peter Ruprecht, Geschäftsführer A5 Carrosserie, Vorstand IG Swissgarant)

      • Instandstellung von CFK-Carrosserie-Bauteilen (Thomas Hauser, Geschäftsleiter Autohauser, Vizepräsident IG Swissgarant)

      • Technische Gutachten – was ist möglich? (Jost Künzli, unabhängiger Fahrzeug-Sachverständiger und Geschäftsführer C3 Informatik AG)

       

       

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