Carrosserie- und Fahrzeugbau

GV Waadt: Weiterbildungstage geben Anlass zur Diskussion

 

Ende April 2024 trafen sich die Mitglieder der Sektion Waadt zur Generalversammlung in Moudon. Der Gesamtarbeitsvertrag, die obligatorischen Weiterbildungstage und der Datenschutz gaben viel zu diskutieren.

 

«Wir hatten fast ein volles Haus. 58 der 70 Stimmberechtigten sind zur GV angereist. Das zeigt, dass unsere Stärken interessieren», sagte Sektionspräsidentin Hélène Bra. Ebenfalls ein Thema: Der Bundesrat erklärte Anfang März den Gesamtarbeitsvertrag (GAV) für das Carrosseriegewerbe für allgemeinverbindlich. «Diese Massnahme stärkt unsere Branche und bringt entscheidende Unterstützung, insbesondere im Bereich der Berufsbildung und deren Finanzierung», so Armin Haymoz, Vizepräsident von «Carrosserie Suisse».

 

Seiner Meinung nach ist jede Sektion wichtig, da sie unter anderem regionale Netzwerke ermöglichen. Es sei jedoch noch zu klären, welche Aufgaben von den Sektionen und welche vom Verband übernommen werden sollten. Laut Armin Haymoz wird genau das an der nächsten Delegiertenversammlung diskutiert. «Bei uns ist es ein bisschen wie in der Schweiz: Einige Dinge können besser auf zentraler Ebene geregelt werden, andere auf regionaler Ebene. Es braucht den Bund und die Kantone», sagte er.

 

Dass der GAV neben anderen spezifischen Punkten auch drei bezahlte Arbeitstage pro Jahr für die Weiterbildung vorsieht, führte zu einer lebhaften Debatte. «Manche Mitarbeiter wollen das nicht», stellten einige Chefs fest. Für Armin Haymoz überwiegen jedoch die Vorteile dieser Bestimmung. Man müsse kreativ sein, um Schulungen zu entwickeln, die einen Mehrwert für alle bieten. Neben technischen Workshops könnten auch aktuelle Themen wie der Datenschutz in Betracht gezogen werden, fügte er hinzu. Hélène Bra zeigte die Herausforderungen des neuen Datenschutzgesetzes auf. Dazu stellte sie ein Modell vor, mit dem jeder arbeiten kann.

 

Rund 60 Lehrstellen – von 250 Auszubildenden – sind derzeit noch offen, wie Stéphane Ayer (Berufskommissar Sektion VD) berichtete. Zum einen will die Sektion neue Wege in der Werbung beschreiten. Zum anderen sollten die Jugendlichen aktiv klären, was sie wollen. Um ihnen dafür Möglichkeiten zu bieten, wird beispielsweise einmal pro Quartal ein Tag der offenen Tür im Ausbildungszentrum veranstaltet. «Wir ermutigen die Mitglieder, Praktikumsplätze zu schaffen und Jugendliche auszubilden», sagt Stéphane Ayer abschliessend.

 

Die anderen Tagesordnungspunkte der GV verliefen wie geplant. Der Vorstand präsentierte die Jahresabschlüsse der letzten beiden Jahre, die beide mit einem Gewinn abgeschlossen wurden. Und er begrüsste die beiden neuen Mitglieder, die «VCar GCS SA» (St-Sulpice) und die «Carrosserie de la Côte» (Crassier).

 

Bei dieser Gelegenheit stellte der Vorstand klar, dass auch Nichtmitglieder die Beiträge für die Weiterbildung zahlen müssen. Zudem müsse jedes Unternehmen, welches das Logo von «Carrosserie suisse» unrechtmässig benutze, sofort angesprochen und zur Entfernung des Logos gezwungen werden. Schliesslich wurden Hélène Bra und ihr Team im Vorstand mit grossem Applaus für ein weiteres Jahr wiedergewählt. Die nächste GV ist für den 14. November 2024 geplant.

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