Lackierer und Autolacke

Lackieren im Winter: Es droht die Orangenhaut

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Wenn alles gefriert: Fahrzeuglacke leiden unter der Kälte genauso wie bei grosser Hitze.

 

 

Von Roland Hofer


Ein kalter Wintermorgen. Das Thermometer zeigt vier Grad minus, draussen ist alles gefroren. Drinnen, in der Werkstatt von Lackiermeister Felix Bunt, ist es gerade Mal zwölf Grad warm. Keine guten Bedingungen also fürs optimale Ausmischen und Lackieren, schliesslich setzen kalte Temperaturen den Lacken zu. Die Viskosität steigt an, die Produkte werden dickflüssiger.

 

Das bestätigt auch Volker Wistorf von der CH Coatings AG, die Produkte von Spies Hecker vertreibt. «Die ideale Verarbeitungstemperatur liegt bei 20 Grad Celsius», erklärt der Servicetechniker. Logische Folge: Nicht ausreichend temperierte Lackmaterialien und auch die Anwendung bei zu niedrigen Temperaturen erhöht die Gefahr von zu hohen Schichtdicken. Sie verursacht Fehlstellen wie zum Beispiel Kocher oder Orangenhaut. Aufwendiges Nacharbeiten ist die Folge. Deshalb gilt: «Im Winter sollte nicht nur der Farbmischraum konstant geheizt werden, sondern auch Produkte wie Grundierungen und Füller sollten richtig temperiert gelagert werden», betont der Lackexperte aus Pratteln.

 

Ideale Temperaturen
Grundsätzlich gilt: Die Lagertemperatur sollte zwischen 15 und 25 Grad Celsius liegen. Optimal sind 20 Grad. Eine kurzfristige Lagerung von einigen Tagen bei 5 bis 35 Grad ist möglich, auf jeden Fall müssen die Produkte frostfrei gelagert werden. Vorsicht ist auch beim Untergrund geboten: Das zu lackierende Fahrzeug darf ebenfalls nicht auskühlen. Sonst bildet sich ein feiner Feuchtigkeitsfilm aus Kondenswasser, wenn sich die Carrosserie erwärmt. «Am besten wird das Auto schon einige Stunden vor dem Lackieren in die beheizte Halle gefahren», rät Volker Wistorf. Denn die Bildung von Kondensaten ist oftmals nicht ersichtlich und kann zu Haftungsverlust und weiteren Beschichtungsfehlern führen. Nach dem Trocknungsprozess in der Kabine sollte das Fahrzeug langsam auf Raumtemperatur abkühlen können und nicht direkt den winterlichen Temperaturen ausgesetzt werden.

 

 

 3Welches Additiv ist richtig: Das Klimaposter von Spies Hecker zeigt die Lösung.

 

Expertentipp: Streusalzreste entfernen

Salz auf dem Asphalt: Was dem Automobilisten freie Fahrt beschert, macht dem Lackierer in der Werkstatt Probleme. Damit kein Salz in die Beschichtung gelangt, sollten die Fahrzeuge im Winter vor der Reparatur einer gründlichen Reinigung unterzogen und von den Streusalzresten auf dem Lack befreit werden. Blasenbildung könnte die Folge sein. Deshalb gilt: Nach der Reinigung mit einem konventionellen Silikonentferner sollte wenn immer möglich mit einem wässrigen Silikonentferner nachgearbeitet werden. Denn Salze lösen sich nur in Wasser. Wird ausschliesslich mit konventionellen Silikonentfernern gereinigt, können Rückstände verbleiben, die Fehlstellen verursachen.

 

Additive für hohe Temperaturen

Um jene Lackierer zu unterstützen, die in zu warmen Räumen und bei trockener Luft arbeiten müssen, hat Spies Hecker das Permahyd WT Additiv 6052 entwickelt. Mehr als 35 Grad Celsius sowie eine extrem niedrige relative Luftfeuchtigkeit stellen den Anwender vor echte Herausforderungen. Spies Hecker ermöglicht mit dem Permahyd WT Additiv 6052, das Verarbeitungsfenster flexibel an die klimatischen Bedingungen anzupassen. Durch das Additiv wird ein zu schnelles Ablüften vermieden und der Effekt wird gleichmässig ausgebildet. Für mehr Prozesssicherheit sorgt auch das Klimaposter von Spies Hecker. Es unterstützt den Lackierer bei der Findung des richtigen Additivs für die vorherrschende Kabinentemperatur, relative Luftfeuchtigkeit und Schadensgrösse.

 

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