Lackierer und Autolacke

So vermeidet der Lackprofi Farbtonabweichungen

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      Standoblue ist ein Basislacksystem, das eine brillante Farbtongenauigkeit ermöglicht. Ivica Juric, Anwendungstechniker bei der André Koch AG, gibt Tipps, um die Prozesssicherheit bei hoher Luftfeuchtigkeit zu optimieren. Dabei ist darauf zu achten, dass der Basislackfilm nicht zu nass lackiert wird, was zu Farbtonabweichungen führen könnte – wie zum Beispiel einer geringeren Brillanz, einem dunkleren und gröberen Erscheinungsbild oder einer Wolkenbildung von Metallic-Farbtönen, weil sich die Aluminiumbronze-Pigmente nicht optimal ausrichten können.

       

      Tipp 1: Richtige Oberflächenstruktur
      Die bewährte Applikation von Standoblue in einem Arbeitsgang erfolgt in einem gleichmässigen und geschlossenen Spritzgang mit einem Abstand von etwa 20 bis 25 Zentimetern, gefolgt von einem Effektspritzgang mit erhöhtem Abstand von 30 bis 35 Zentimetern in den noch nassen Basislackfilm. Standoblue zeigt bei richtiger Anwendung im Nassfilm eine feine gleichmässige Struktur beziehungsweise Spritznarbe. Sie verspannt während der Ablüft- beziehungsweise Trocknungsphase zu einer glatten Oberfläche und stellt die perfekte Basis für den weiteren Klarlackauftrag dar. Ist die feine Struktur hingegen nicht vorhanden und der Basislackfilm sieht glatt und sehr nass aus, kann dies das Endergebnis negativ beeinflussen.

       

      Tipp 2: Sorgfältige Vorbereitung
      Wählen Sie die richtige Spritzpistole und die empfohlenen Düsengrössen. Bei hoher Luftfeuchtigkeit sollten Sie beim Basislackauftrag keine grösseren Düsengrössen verwenden, da dies die gleichmässige Applikation erschwert. Achten Sie auf den Spritzdruck und stellen Sie diesen den Empfehlungen im technischen Merkblatt entsprechend ein. Auch ein zu geringer Spritzdruck kann Ursache sein für eine nasse Lackierung. Zur korrekten Einstellung des Spritzdrucks empfiehlt der Profi die Verwendung eines einwandfrei funktionierenden Luftmanometers an der Lackierpistole.

       

      Tipp 3: Auf die richtige Einstellung kommt es an
      Durch die Zugabe von «Standoblue Einstelladditiv» und «Einstelladditiv lang» können Sie den Basislack an die örtlichen klimatischen Bedingungen anpassen. Wenn Sie nicht sicher sind bei der richtigen Einstellung, benutzen Sie den Klima-Ratgeber, den Sie bei Ihrem Fachberater anfordern können. Messen Sie mit einem Hygrometer die aktuelle relative Luftfeuchte und Temperatur in der Lackierkabine. Übertragen Sie die gemessenen Werte auf Ihren Ratgeber und lesen Sie die empfohlene Produkteinstellung ab. Ist die Luftfeuchtigkeit sehr hoch, soll auf die Verwendung des «Einstelladditivs lang» verzichtet werden. Eine zu nasse Filmbildung kann neben den bereits genannten Punkten auch zu unerwünschtem Lackaufbau an Kanten und Ecken führen.

       

      Tipp 4: Die Option bei hoher Luftfeuchtigkeit
      Ist die relative Luftfeuchtigkeit in der Lackierkabine höher als 65 Prozent ist, lackieren Sie wie gewohnt den ersten Spritzgang und lassen Sie ihn ein bis zwei Minuten ablüften, bevor Sie den Effektspritzgang auftragen. Um die Prozesssicherheit zu erhöhen und die Farbtonstabilität unter diesen Bedingungen zu verbessern, können auch 30 Prozent «Standoblue Einstelladditiv» bei Effekt- und Metallic-Farbtönen zugegeben werden.

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