Lackierer und Autolacke

Tipps vom Profi: So sind Defekte im Klarlack vermeidbar

 

Auch erfahrenen Lackierern passieren kleine Fehler wie Nadelstiche im Klarlack. Um solche und ähnliche Oberflächenfehler zu vermeiden, helfen Ratschläge von technischen Spezialisten. Zum Beispiel die von Clint Kaufmann, Technischer Leiter & Produkt Manager bei Axalta Coating Systems Switzerland. «Diese Art von Defekten ist nicht nur ärgerlich, sondern auch kostspielig – vor allem in voll ausgelasteten Betrieben. Unsere Beratung hilft professionellen Lackierern, Fehler von vornherein zu vermeiden.»

 

1. Der richtige Füllerfarbton
Die häufigste Ursache für Defekte im Klarlack wie Nadelstiche ist die Überbeschichtung während der Basislack-Applikation. Das kann verhindert werden, indem der richtige Füllerfarbton verwendet wird. Auf diese Weise wird weniger Basislack benötigt. In der Farbtonmanagement-Software Phoenix ist für jeden Basislackfarbton die empfohlene Füllerfarbe zu finden.

 

2. Basislack korrekt einstellen
Ein weiterer häufiger Fehler besteht darin, dass Nutzer den Basislack nicht passend zu den klimatischen Bedingungen zum Zeitpunkt der Applikation einstellen. Clint Kaufmann betont: «Beachten Sie immer das Technische Datenblatt (TDB) für den Permahyd Hi-TEC 480 Basislack und den Klimaratgeber. Diesen Dokumenten können Sie alle Informationen dazu entnehmen, wie Sie den Basislack passend zu den Bedingungen in Ihrer Werkstatt einstellen.» Dies erleichtert die Applikation und verhindert eine Überbeschichtung des Basislacks.

 

3. Prozessfehler reduzieren
Die Permahyd Hi-TEC Performance Komponente WT 455 von Spies Hecker wurde speziell für den Einsatz bei Uni-Farbtönen entwickelt, um Prozessfehler zu reduzieren. Clint Kaufmann: «Sie verbessert die Handhabung des Basislacks, bietet eine glattere Oberfläche und ermöglicht eine einfachere Applikation sowie ein verbessertes Erscheinungsbild des Klarlacks. Wir empfehlen, dieses Produkt bei heissen Bedingungen einzusetzen, in denen die relative Luftfeuchtigkeit unter 50 Prozent liegt.»

 

4. Spritzpistole nicht vergessen
Bei der Fehlervermeidung ist alles von Bedeutung – selbst die Einstellung der Spritzpistole. Daher muss eine geeignete Düsengrösse und der empfohlene Eingangsdruck gewählt werden. Auch sind die Empfehlungen im Spies-Hecker-TDB zu berücksichtigen. Bei Verwendung einer grösseren Düse kommt es zu mehr Materialauftrag. Dies erhöht das Risiko von Defekten wie Nadelstichen, Wolkenbildung und natürlich Problemen mit den Farbtönen. Wenn der Druck zu niedrig ist, resultiert dies in einer grösseren Schichtdicke und den damit einhergehenden Problemen. «Lassen Sie sich jedoch auch nicht dazu hinreissen, einen zu hohen Eingangsdruck zu verwenden. Dies bringt nämlich mehr Luft in die nasse Oberfläche und kann zu Nadelstichen führen», weiss Kaufmann.

 

5. Ablüften
Lackierer können zum Trocknen des Basislacks eine Trockenblaspistole verwenden, sofern der Basislack nicht aktiviert wurde. Hierbei sollte jedoch besonders auf den richtigen Eingangsdruck und genügend Abstand zur Oberfläche geachtet werden. Spies Hecker empfiehlt einen Druck von maximal zwei Bar und einen Mindestabstand von einem Meter.

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