Lackierer und Autolacke
Bartlome AG: Die Talentschmiede aus Bern
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WM-Feier von Lara Kaufmann: Für sie und Fritz Bartlome (2. v. l.) gabs von Pius Limacher (links) und Marc Pfister (beide André Koch) ein Präsent. WM-Feier von Lara Kaufmann: Für sie und Fritz Bartlome (2. v. l.) gabs von Pius Limacher (links) und Marc Pfister (beide André Koch) ein Präsent.
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Tolle Sache: Am 9. November organisierten die Bartlomes in ihrem Betrieb eine WM-Feier für Lara Kaufmann. Tolle Sache: Am 9. November organisierten die Bartlomes in ihrem Betrieb eine WM-Feier für Lara Kaufmann.
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Fritz Bartlome von der «Bartlome AG» in Rüschegg (BE) und seine Mannschaft betreiben so etwas wie eine Talent- und Expertenschmiede in ihrer Carrosserieabteilung. Davon zeugen einige Podestplätze ihrer Lernenden an Regional-, Schweizer- und Weltmeisterschaften. Nach Junior Dominik Bartlome (2022 Vizeweltmeister Carrosseriespengler) holte im September 2024 auch Carrosserielackiererin Lara Kaufmann aus dem Team «Bartlome» den Vizeweltmeistertitel. Kathrin Mayerhofer, «Marketingassistentin Sales» bei Axalta, André Koch und Repanet Suisse, hat den Chef des Berner Unternehmens und die beiden Berufsbildner Stefan Horst und Jan Bachofner zu den Erfolgen von Lara Kaufmann befragt.
Herr Bartlome, wir haben die Erfolge der Lernenden aus Ihrem Betrieb schon angetönt. Wie erklären Sie sich das? Und was tun Sie und Ihre Berufsbildner für die ausserordentlichen Resultate Ihrer Mitarbeitenden?
Fritz Bartlome: Unser Sohn Dominik genoss eine sehr gute Ausbildung als Carrosseriespengler in einem Betrieb in Niederwangen, wodurch er die Regional – und Schweizermeisterschaft gewonnen hat. Anschliessend wechselte er den Arbeitgeber Richtung Berner Oberland und wurde Vizeweltmeister. Während dieser Vorbereitungszeit war er viel an seinen freien Tagen, also an den
Wochenenden, bei uns im Betrieb am Üben. Er wollte unbedingt sein Ziel erreichen, dafür hat er sehr viel getan. Sein Einsatz motivierte sicher auch den einen oder die andere zusätzlich bei uns im Betrieb.
Trotzdem fällt auf, dass Lernende aus ihrer Unternehmung überdurchschnittlich viele Erfolge feiern.
Fritz Bartlome: Wie allgemein im Leben braucht es auch bei der Auswahl der Auszubildenden etwas Glück. Lara war und ist immer ehrgeizig, zielstrebig und pflichtbewusst. Manchmal brauchte es trotzdem von mir oder dem Berufsbildner einen «Schupf» für noch bessere Leistungen. An den Regionalmeisterschaften und an der Lehrabschlussprüfung war Lara Zweite, an den «Swiss Skills» holte sie Rang 1. Die Berufsbildner und alle Mitarbeitenden bei uns haben Feuer und Herzblut für Ihren Beruf. Das überträgt sich auf die Jungen. Und auch wenn man einmal streng sein muss, sich die Erfolge dann aber zeigen, sind die Jungen später froh, dass man sie zu Höchstleistungen motiviert hat. Sicher ist auch wichtig, dass man den jungen Menschen vor den Wettbewerben Zeit gibt, während dem Berufsalltag die Fertigkeiten weiter zu üben und zu verfeinern.
Stefan Horst: Die Lernenden können bei uns früh selbstständige Arbeiten ausführen – da wird sehr auf die Qualität geschaut. Zudem arbeiten wir hier im Team, wertvolle Tipps werden weitergegeben.
Jan Bachofner: Wir fordern die Lernenden jeden Tag aufs Neue mit anspruchsvollen Aufgaben, über die sie selbst nachdenken und sie bestmöglich ausführen sollen. Das benötigt viel Zeit, Geduld, Wille und Erfahrung. Aber dieses Investment zahlt sich auf lange Sicht aus, da die Lernenden immer selbstständiger und pflichtbewusster werden. Und es ist halt so: Die Übung macht den Meister.
Was macht den Top-Ausbildungsbetrieb aus? Auf was kommt es konkret an? 2018 erhielt die Bartlome AG die Zertifizierungsstufe 3 durch den VSCI (jetzt carrosserie suisse) zum Top-Ausbildungsbetrieb.
Fritz Bartlome: Bei uns steht die Berufsbildung und Nachwuchsförderung klar im Vordergrund. Wir alle leben das. Das schliesst mit ein, dass man sich auch als Chef reflektieren kann und gegebenenfalls später nochmals das Gespräch mit seinen Mitarbeitenden sucht. Fehler macht jeder einmal, wichtig ist, dazu zu stehen und aus ihnen zu lernen. Es geht um Motivation – aber das ist ein schmaler Grat, man kann es auch übertreiben. Es geht also darum, den eigenen Umgang mit den Lernenden jederzeit zu überprüfen und ihn allenfalls anzupassen. Man kann alles auch direkt ansprechen. Auch das bringt die Vorbildfunktion für die Jungen mit sich.
Was braucht es, um junge Berufsfachleute zu Spitzenleistungen zu bringen? Wieviel von Ihrem eigenen Herzblut steckt in den Erfolgen Ihrer Mitarbeitenden?
Fritz Bartlome: Ich war selbst auch einmal Teilnehmer bei der Schweizermeisterschaft, daher werden unsere Lernenden früh mit dieser Möglichkeit konfrontiert. Wir bringen ihnen schnell eine gewisse «Freude am Ehrgeiz» und «Freude am Erfolg» bei. Alles, was sie erreichen, machen sie ja selber und nur für sich. Mein Ziel ist, dass die Begeisterung für den Beruf auf die Lernenden überspringt. Sobald eine Eignung und die Motivation spürbar ist, wird das bei uns weiter gefördert und unterstützt.
Ihr Bruder Christian ist Mitinhaber der Bartlome AG und leitet die angegliederte Automechanik-Werkstatt. Gibt es eine gemeinsame Ausbildungs- und Arbeitsphilosophie, die Sie verfolgen?
Fritz Bartlome: Ganz klar: Qualität vor Quantität. Das bewährt sich immer. Heisst, lieber etwas weniger machen, aber dafür in Spitzenqualität.
Planen Sie schon eine weitere Wettbewerbs-Teilnahme mit einem Ihrer jungen Talente?
Fritz Bartlome: Das kann ich im Moment noch nicht sagen. Schon seit 75 Jahren ist die Bartlome AG in Rüschegg verwurzelt und erfolgreich.
Wo sehen Sie für Ihren Betrieb die Zukunftschancen für weitere Entwicklung und Wachstum?
Fritz Bartlome: Zunächst verfolgen wir das Bewährte weiter, was den Grundsatz «Reparieren statt ersetzen» einschliesst. Dann wollen wir auf unserer hohen Arbeitsqualität bleiben. Das schaffen wir, weil für uns Aus- und Weiterbildung wichtig ist. Unsere guten Kundenbeziehungen und Partnerschaften, wie mit Repanet Suisse, sind auch Basis unseres Erfolgs. Wir haben noch Potential in der Digitalisierung, aber da sind wir dran. Wir erhalten demnächst die neue Axalta Irus Mix, die vollautomatische
Farbmischmaschine. Das wird sicher noch eine enorme Effizienzsteigerung beim Farbenmischen mit sich bringen.
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