Lackierer und Autolacke

Neuanfang: Carlo Buro von «Autopaint» ist pensioniert

 

Gemeinsam mit Claudio Tassinari gründete Carlo Buro am 2. August 1995 die «Autopaint GmbH» in Baltenswil bei Bassersdorf (ZH) – zuerst als Zweimannbetrieb. Zu Spitzenzeiten beschäftigte der Lackierbetrieb acht Mitarbeitende, momentan sind es drei. Carlo Buro sagt mit Stolz: «Mit über zwanzig Jahren Firmenzugehörigkeit haben wir zwei treue Mitarbeitende im Betrieb – Thomas Schütz und Leyla, die sogar die Lehre bei uns absolviert hat». Klar, dass die gemeinsame Arbeitszeit zusammenschweisst, was sich hervorragend aufs Betriebsklima auswirkt. «Ich bin stolz, dass ich diesen Top-Betrieb mitaufgebaut habe, der nun bestens aufgestellt weitergeführt wird», sagt Carlo Buro.

 

Das eingespielte Team der «Autopaint GmbH» kümmert sich um alle Themen rund ums Auto, von Unfallreparaturen sämtlicher Marken bis zur Reparatur von Blech- und grösseren Carrosserieschäden. Dazu können die Kunden auf einen zuverlässigen Hol- und Bringservice zählen – und auf die Gewissheit, dass im Bedarfsfall nur Original-Ersatzteile verbaut werden.

 

In der fünfzig Quadratmeter grossen Kabine mit integriertem Abluftsystem wird mit umweltschonenden Wasserbasis-Lacken von «Spies Hecker» lackiert. Diese trocknen schon bei zwanzig Grad und tragen so zum ressourcenschonenden Umgang mit Materialien bei. «Wir haben uns damals entschieden, die Lackmarke Spies Hecker vom Vorbesitzer des Betriebes (Anm. Red: Autospritzwerk Vogler) zu übernehmen. Die Qualität der Produkte und die einfache Verarbeitung hat uns überzeugt», sagt Carlo Buro.

 

Der Lackpartner war dabei weit mehr als nur reiner Materiallieferant. Durch die kooperative und partnerschaftliche Art von den «Spies Hecker»-Mitarbeitenden entstand schnell eine enge, professionelle und persönliche Beziehung. Dazu Marco Benacchio von Axalta: «Für uns ist es selbstverständlich, jeden Betrieb als Ganzes anzuschauen und zu beraten. Es geht nicht nur darum, technische Produkt- oder Anwendungsfragen zu klären, sondern den Carrosseriebetrieb auch in generellen, betriebswirtschaftlichen Themen zu unterstützen.»

 

Fürs Gespräch mit den Medien erinnert sich Pensionär Buro mit Freude an die Anfangszeiten seiner Berufskarriere. «Ich habe mich schon als Jugendlicher fürs Lackieren begeistert. Deshalb war die Autolackiererlehre die logische Folge.» Nachdem sein Arbeitgeber, die Firma «Kieser», in Konkurs gegangen war, war Carlo Buro in einer Schlosserei tätig, fertigte und lackierte dort Computer-Gestelle und grosse Kästen für Elektromaterial. Als Industrielackierer verschönerte er zudem grosse Tore, Geländer und ähnliche Gegenstände.

 

Schliesslich landete er wieder in der Autobranche, nachdem der Spengler der benachbarten «Carrosserie Jud» auf die Nachfolgesuche vom «Autospritzwerk Vogler» hingewiesen hatte. «Ich war am Betrieb interessiert, und als ich den Segen meiner Frau erhielt, startete ich im Sommer 1995 zusammen mit Claudio die Autopaint GmbH.» Gut in Erinnerung bleibt ihm die schwungvolle und arbeitsreiche Anfangszeit. Zunächst arbeiteten die beiden Inhaber schier Tag und Nacht. Bald ging das nicht mehr, und nach den ersten drei Jahren stellten sie den ersten Lackierer ein.

 

Jetzt, in der Pension, hat Familienmensch Buro Zeit, seine Hobbies zu pflegen. «Anfänglich habe ich etwa zehn Tage lang die freie Zeit genossen, und nur das getan, wozu ich grad Lust hatte.» Am meisten vermisste er jedoch die Gespräche und Kontakte mit den vielen guten Kunden, die dem Autopaint-Team immer wohlgesinnt waren und oft Kuchen oder andere Aufmerksamkeiten vorbeibrachten. Ebenso in Erinnerung bleibt die enorme Weiterentwicklung des Lackmaterials und die vereinfachte Anwendung der Produkte. «Die Technologie hat sich verändert, und die Branche erhielt durch viele lufttrocknende Produkte einen grünen Anstrich», sagt Carlo Buro.

 

Für die kommenden Monate bereitet sich der Pensionär auf seine Leidenschaft vor, das Fischen. Seit über 15 Jahren geht er mit Kollegen diesem Hobby im In- und Ausland nach. Dazu gebracht hat ihn ein Freund, mit dem er zum Fischen nach Russland eingeladen wurde. Das Fliegenfischen war dort die Königsdisziplin. «Das beherrschte ich aber erst, als ich zurück in der Schweiz war und einen Kurs absolviert hatte». Auch in diesem Jahr wird Carlo Buro mehrere Fischerreisen unternehmen. Auf dem Plan stehen Bosnien, Slowenien und vielleicht auch noch Bulgarien.

 

Neben der Fischerei wird er sich ebenfalls um Enkel Eliah kümmern, und als Familienmensch so oft wie möglich die Angehörigen in Italien besuchen. Und natürlich würde er sich über eine Einladung zur Jubiläumsfeier «30 Jahre Autopaint GmbH» freuen. «Aber ich weiss nicht, ob Claudio das Jubiläum feiern wird. Falls ja, bin ich sicher gerne mit dabei», sagt Carlo Buro.

Neuste Artikel: Lackierer