Lackierer und Autolacke

Von DuPont zu Cromax: Das müssen Sie wissen

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Neuer Name, bewährtes Team (von links): Caroline Schijven (Marketing & Kommunikation), René Massas (Country Business Manager) und Thomas Nussbaum (Verkaufs- & Marketingleiter) von Axalta Coating Systems mit neuem Markenlogo.

Von Heinz Schneider (Text und Fotos)

Axalta Coating Systems, zuvor DuPont Performance Coatings, tauft die Reparaturlackmarke DuPont Refinish in Cromax um. Parallel dazu wird ein neues Logo eingeführt.

carwing.ch hatte Gelegenheit, mit René Massas, Country Business Manager bei Axalta Schweiz, über Hintergründe, Umstände und Konsequenzen von Übernahme und Namensänderung zu sprechen.

Herr Massas, DuPont Refinish ist Vergangenheit, die Carlyle Group neben Axalta Coating Systems als eigentliche Nachfolger von DuPont Gegenwart, und Cromax die Zukunft. Ehrlich, das alles klingt schon recht kompliziert.

René Massas: Ist es aber überhaupt nicht. Ich schlage vor, wir ordnen das Ganze in die chronologische Reihenfolge. Dann wird mit Sicherheit niemand Schwierigkeiten haben, sich ein präzises Bild von Cromax und den jüngsten Ereignissen rund um die Firma Axalta Coating Systems zu machen.

Einverstanden. Beginnen wir so: «Es war einmal ein Weltkonzern namens DuPont. Ihm gehörte eine florierende Lackdivision, und er hatte 61 000 Mitarbeiter, 210 Standorte in 90 Ländern und einen Jahresumsatz von 31,5 Milliarden Dollar». Was passierte dann?

René Massas: DuPont ist bekanntlich in zahlreichen Gebieten operativ tätig und bestand bis vor kurzem aus 13 sogenannten Abteilungen. In jüngster Vergangenheit hat sich aber herauskristallisiert, dass sich das Unternehmen neu ausrichten und auf Biotechnologien konzentrieren will. Als Folge davon hat sich der Konzern entschieden, die Lackdivision zu verkaufen und künftig «nur» noch zwölf Abteilungen und Themen zu bewirtschaften.

Somit war der Zeitpunkt für die US-Investorengruppe Carlyle gekommen, die Lackdivision für 4,9 Milliarden Dollar zu übernehmen.

René Massas: Richtig. Die Carlyle Group hat die neu gegründete Firma im Februar 2013 auf den Namen «Axalta Coating Systems» getauft und sie zur Nummer 1 in der Autolackbranche gemacht.

Gleichzeitig ist das Unternehmen aber auch noch anderweitig tätig?

René Massas: Das stimmt, beispielsweise in den Bereichen OEM, Pulverlacke, Industrie- und Verkehrsmittel-Beschichtungen und eben in der Autoreparatur, wo sie mit den drei Marken Standox, Spies Hecker und Cromax – vormals DuPont Refinish – vertreten ist. Letztere musste, da sie nicht mehr Teil der Firma DuPont ist, umbenannt werden. Eben in Cromax.

Nicht unbedingt ein sehr kreativer Name. Warum hat man sich nicht für etwas Neues entschieden?

René Massas: Cromax heisst unsere Wasserbasislack-Linie, die 1997 lanciert wurde. Der Name hat sich seither in vielen Märkten zu einem sehr beliebten und bekannten Brand entwickelt, er ist markenrechtlich geschützt und geniesst überdies ein positives Ansehen bei Kunden, Lieferanten und Importeuren. Wir sind überzeugt, dass die positiven Merkmale von Cromax eine solide Grundlage bilden für alle Produktlinien, die vorher unter DuPont Refinish vertrieben wurden.

Hand aufs Herz: Ist der Verkauf an Axalta für Sie Fluch oder Segen?

René Massas: Ein Segen, ganz klar. Axalta Coating Systems ist ein reiner Lack-Hersteller und fokussiert sich dementsprechend nur auf dieses Produkt. Das Unternehmen ist zwar in 120 Ländern tätig und hat 12 000 Mitarbeiter, trotzdem stellen wir schon heute fest, dass die Entscheidungswege viel kürzer geworden sind. Da ist enorm viel Bewegung reingekommen.

Wurde der Verkauf an Axalta an irgendwelche Bedingungen geknüpft oder mussten Zugeständnisse in irgendeiner Form gemacht werden?

René Massas: Weder noch. Die gesamte Kompetenz, die Finanzen, die Produktion, alle Patente und das vollständige Personal sind 1:1 transferiert worden. Selbstverständlich ist auch der Lack haargenau derselbe geblieben – er heisst jetzt einfach Cromax und nicht mehr DuPont Refinish. Im übrigen umfasst die umbenannte Produktfamilie alle Linien, die unter der Marke DuPont Refinish vertrieben wurden – dazu zählen Cromax Pro Basislack, Cromax Basislack, Centari und Imron Fleet Line.

Wird der Name DuPont Refinish weiterhin begleitend verwendet?

René Massas: Name und Warenzeichen dürfen wir bis 31. Januar 2015 behalten. Die Umstellung aller Druckerzeugnisse und Produktverpackungen auf Cromax wird aber früher erfolgt sein, und die Dosen mit neuem Etikett werden im ersten Quartal 2014 erscheinen. Die Carrosserie- und Lackierfachbetriebe können ihre Produkte, Anwendungswerkzeuge und Marketing-Materialien unbegrenzt weiter verwenden. Damit die Beschilderung der Kundeneinrichtungen schrittweise erneuert werden kann, arbeiten wir aber eng mit Importeuren, Lieferanten und Fachbetrieben zusammen.