Freitag, halb vier in Oakland. Ein gestohlenes Auto, eine Verfolgungsjagd – und plötzlich fliegt eine Handgranate aus dem Fenster. Kein Hollywood-Dreh, sondern Realität in Kalifornien. Carlos Kuceja, 28, aus Berkeley, gibt Gas, als ihn die Polizei stoppen will. Und wir reiben uns in der Schweiz die Augen: Was zur Hölle passiert da drüben eigentlich?

Mitten in einer bewohnten Gegend wirft Kuceja eine Tasche aus dem Auto. Darin: eine echte, einsatzfähige Mk.2-Granate – die klassische «Pineapple», wie sie schon im Zweiten Weltkrieg für ordentlich Splitterwirkung sorgte. Die Zünderlasche ist teilweise gezogen. Kein Fake, kein Gag. Nur pures Chaos.

Die Polizei evakuiert Häuser, sperrt Geschäfte, Bombenexperten rücken aus. Kein Detonationsschaden – nur kollektives Kopfschütteln. Denn der Mann am Steuer glaubt offenbar, mit Kriegsgerät vor der Polizei flüchten zu können. Spoiler: Es klappt nicht. Kuceja biegt in eine Sackgasse, flieht zu Fuss – und wird gestellt.

In seinem Wagen keine weiteren Granaten, keine Waffen, keine Erklärung. Nur ein weiteres Kapitel aus der Kategorie «Das kann doch nur in den USA passieren». In Santa Rita sitzt er nun in U-Haft, wegen Autodiebstahls, Flucht, Widerstands – und natürlich wegen des Besitzes und Transports eines Sprengkörpers.

Bleibt nur die Frage: Wie gelangt ein Zivilist an eine funktionsfähige Handgranate? Und warum ist das in Kalifornien offenbar weniger absurd als bei uns ein falscher Parkschein?

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