• Homeslider Text:

    Hollywood

    ruft an – Kentucky

    hebt ab

  • Homeslider Textposition: Links

Ein orangefarbener Dodge Charger fliegt 45 Meter weit durch einen türkis eingefärbten Springbrunnen, zerschellt bei der Landung, verfehlt um Haaresbreite einen Kameramann – und das alles nicht in einer Fernsehproduktion, sondern mitten in Kentucky. Was aussieht wie eine Szene aus den «Dukes of Hazzard» – bei uns in der Schweiz besser bekannt unter dem Titel «Ein Duke kommt selten allein» – ist beim «Somernites Cruise» in Somerset Realität. Was damals schon nach überdrehtem Spass klang, wird hier zur Wirklichkeit: mit echten Risiken, echtem Gummiabrieb und einem Hauch von Fernsehgeschichte.

Am Steuer der General-Lee-Replika sitzt Raymond Kohn vom Stuntteam «Northeast Ohio Dukes». Seine Mission ist so simpel wie spektakulär: Er springt mit dem ikonischen Muscle Car – und das seit Jahren. Der Sprung über den Springbrunnen im «Fountain Square Park» bildet den emotionalen Höhepunkt des Events – gewidmet dem kürzlich verstorbenen Rick Hurst, bekannt als Deputy Cletus Hogg aus der Originalserie.

«Somernites Cruise» ist kein gewöhnliches Treffen von Autoliebhabern. Monat für Monat verwandelt sich das Zentrum von Somerset in eine Bühne für klassische Fahrzeuge, restaurierte US-Cars, Hot Rods und nostalgische PS-Kultur. Besucher aus dem ganzen Land reisen an, um rare Modelle zu bestaunen, Benzingespräche zu führen – und eben auch, um waghalsige Stunts wie diesen zu erleben. Das Event ist eine Hommage an amerikanische Autokultur mit allem, was dazugehört: Patina, Power und Popcorn.

Die Show ist perfekt inszeniert: Das Wasser im Brunnen leuchtet surreal türkis, der Charger glänzt im klassischen Orange mit der Startnummer 01, das Publikum hält den Atem an. Als der Wagen abhebt, scheint alles wie im Drehbuch. Doch was im Fernsehen mit einem sauberen Schnitt endet, hat hier Konsequenzen. Bei der Landung taucht die Frontpartie brutal in den Asphalt, Teile fliegen, die Stossdämpfer ächzen, und das Auto kracht in die Absperrung – die zwar hält, aber weitere Schäden am Fahrzeug nicht verhindert.

Besonders brenzlig wird es in den Sekunden nach dem Aufprall. Die Replika rollt unkontrolliert weiter, direkt auf einen Kameramann zu, der in letzter Sekunde mit Kamera über die Barriere springt. Ein fast filmreifer Reflex – mit realem Risiko. Glücklicherweise wird niemand verletzt.

Für Kohn ist es bereits der 30. Flug mit einem General Lee. Doch bis zur Serienreife ist noch Luft nach oben: Die Originalshow bringt es auf 147 Folgen, mit durchschnittlich einem Sprung pro Episode. Genug Gelegenheiten also, um weiter durch die Lüfte zu fliegen – sofern der Charger mitmacht.

 

Neuste Artikel: News