In Washington D.C. geht die Justiz gegen Autofahrer aus Maryland vor, die ihre Strafzettel konsequent ignorieren. Eine Frau aus Temple Hills sticht dabei besonders heraus: 414 Verkehrsverstöße, davon 366 wegen überhöhter Geschwindigkeit. In 223 Fällen war sie mit mehr als 48 km/h über dem Limit unterwegs, 66 Mal zwischen 34 und 48 km/h zu schnell. Der Rest liegt zwischen 18 und 24 km/h über dem Tempolimit. Die Summe ihrer offenen Forderungen: 83.100 Dollar.

Auch zwei weitere Fahrer aus Maryland sind betroffen: Eine Frau aus Silver Spring schuldet 56.010 Dollar für 206 Verstösse, ein Mann aus Brentwood 33.432 Dollar für 102 Delikte – überwiegend ebenfalls wegen Raserei.

Möglich wird das Vorgehen durch den «STEER Act» – ein Gesetz, das 2024 in Kraft trat und es der Generalstaatsanwaltschaft von D.C. erlaubt, Verkehrssünder aus anderen Bundesstaaten juristisch zur Rechenschaft zu ziehen, wenn sie in der Hauptstadt gegen Verkehrsregeln verstossen. Bisher scheiterten viele Forderungen an der Grenze des Bundesdistrikts – jetzt nicht mehr.

Washington setzt seit 2001 auf automatische Verkehrsüberwachung. Allein zehn Kameras brachten im ersten Halbjahr 2024 über 25 Millionen Dollar ein. Politisch ist das umstritten: Republikaner fordern regelmässig ein Verbot der Technik – bislang vergeblich.

Wer in D.C. das Gaspedal zu locker nimmt, sollte wissen: Die Stadt vergisst nicht.

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