Wenn’s kracht, wird’s teuer – und zwar immer teurer. Die Zahlen der AXA zeigen, wie sehr das Blech mittlerweile ins Geld geht. 2024 kostet ein durchschnittlicher Kollisionsschaden fast 3400 Franken. Vor fünf Jahren waren es noch 2800. Eine Zunahme von 21 Prozent, also rund vier Prozent pro Jahr. In der Summe flossen damit über 200 Millionen Franken allein für Kollisionsschäden. Der Fortschritt hat seinen Preis.
Ein Scheinwerferwechsel, einst eine Routinearbeit, ist heute fast ein Luxusgut. 2019 lag der Durchschnittspreis bei gut 900 Franken, 2024 schon über 1300. Ein Plus von 44 Prozent. In Ausnahmefällen schlagen moderne Hightech-Scheinwerfer sogar mit mehr als 8000 Franken zu Buche. Noch selten, aber der Trend ist eindeutig: Je digitaler das Auto, desto teurer der Kratzer.
Kameras, Sensoren, Radar – was als Sicherheitsausstattung verkauft wird, wird in der Werkstatt zur Kostenfalle. Die Fahrzeuge werden komplexer, die Ersatzteile empfindlicher, die Reparaturen aufwändiger. Dazu kommen Lieferengpässe und die allgemeine Teuerung, die seit der Pandemie kaum nachgelassen hat.
Um die Spirale etwas zu bremsen, setzt die AXA laut Michael Villiger, Leiter Schaden Motorfahrzeuge, zunehmend auf Reparatur statt Ersatz. Wo immer möglich, sollen beschädigte Teile instand gesetzt werden – effizienter, günstiger, umweltfreundlicher. Ein pragmatischer Ansatz in einem System, das technisch immer komplizierter wird.
An der Zahl der Kollisionen selbst ändert sich wenig. Die Häufigkeit der Schäden bleibt stabil, bestätigt Jérôme Pahud, Leiter Mobilitätsversicherungen bei der AXA. Doch weil jedes einzelne Ereignis mehr kostet, steigen auch die Gesamtausgaben deutlich. Fortschritt hat eben seinen Preis – besonders dann, wenn er auf die Werkbank trifft.