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Exklusiv: Jaguar liefert fehlende «E»-Modelle von 1963 nach

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      Das ist wohl eine der verrücktesten Geschichten im modernen Automobilbau: Der britische Sportwagenhersteller Jaguar baut sechs komplett neue Modelle des Typs «Lightweight E-Type» aus den Sechzigerjahren nach und will sie an potentielle Sammler verkaufen.

      Hintergrund der Story: Im Februar 1963 begann Jaguar mit dem Bau von 18 leichten Special GT E-Type , die für Renneinsätze vorgesehen waren. Bis 1964 wurden allerdings nur zwölf dieser speziellen E-Type mit Aluminium-Carrosserie produziert und ausgeliefert. Die verbleibenden sechs Chassis-Nummern hingegen blieben reserviert, bis heute.

       

      Für den Nachbau der sechs «Lightweight» setzt Jaguar die eigenen Spezialisten ein. Diese produzieren jedes Fahrzeug einzeln und von Hand auf der Basis der technischen Angaben aus den Sechzigerjahren – mitsamt dem 3,8 Liter Sechszylinder-Reihenmotor. Das erste der sechs Autos, die exakt baugleich ausfallen wie die 12 Vorgänger, soll im Spätsommer 2014 offiziell vorgestellt werden.

       

      Im Vergleich zum Basismodell bringt der leichte E-Type 114 Kilogramm weniger auf die Waage. Die Gewichtsersparnis liess sich dank der Alu-Carrosserie (Chassis und Verkleidung) und dem Alu-Motorblock, einer einfacheren Innenausstattung, dem Weglassen verschiedener Chromteile aussen und Massnahmen wie den manuellen Seitenscheiben erzielen.

       

      Die Jaguar-Verantwortlichen gehen von einer grossen Nachfrage für die sechs Fahrzeuge aus. Etablierte Sammler – insbesondere mit Interesse an historischen Rennfahrzeugen – werden dabei prioritär behandelt.

       

      Das müssen Sie über den Jaguar E wissen 

      Vom ersten Jaguar E sind in den Jahren 1961 bis 1975 insgesamt 72 500 Exemplare hergestellt worden.

      Für den Bau der 1963 hergestellten Lightweight E-Type war die Rennabteilung von Jaguar zuständig. Eines der zwölf Fahrzeuge wurde erst 1964 ausgeliefert. Elf Fahrzeuge sind offenbar bis heute erhalten.

      Die Lightweight E-Type wurden als GT-Fahrzeuge homologiert, die – mit verschiedenen Modifikationen – aus der Serienproduktion abgeleitet wurden. Die hauptsächlichen Änderungen betrafen die Aluminium-Carrosserie (Chassis und Verkleidungen), den Alu- Motorblock, den Zylinderkopf mit grösserem Ventilwinkel, die Trockensumpfschmierung für den XK-Motor (3,8-Liter) mit Benzineinspritzung und das Alu-Hardtop. Alle Fahrgestellnummern beginnen mit einem «S».

      Die Lightweight-Modelle kamen in den Zeiten von Rennfahrerlegenden wie Graham Hill, Jackie Stewart, Roy Salvadori und Briggs Cunningham zum Einsatz. Heute brillieren die Fahrzeuge regelmässig an Veranstaltungen der historischen Motorsportszene.

       

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