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Inspektor Columbo hätte Freude: Der Peugeot 403 feiert Jubiläum

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      Er war der erste globale Vertreter, mit dem Peugeot der Schritt zum Volumenhersteller gelang: Mit über 1,2 Millionen verkauften Einheiten wurde der vor 60 Jahren vorgestellte 403 als erste Baureihe aus Sochaux Mitglied im damals noch elitären Club der Produktionsmillionäre. Zum Erfolg beitragen konnte ein ab 1959 angebotener und 48 PS starker 1,8-Liter-Dieselmotor, der als französischer Grossserien-Selbstzünder auch in den Kombiversionen des 403 Dienst tat. Zuvor sorgte ein 58 PS starker 1,5-Liter-Vierzylinder-Benziner für Vortrieb.

       

      Hinzu kam die damals grosse Carrosserie-Vielfalt der Baureihe, die in rund einem Dutzend unterschiedlicher Versionen angeboten wurde und überdies als Basis diente für verschiedene exklusive Kleinserien-Coupés renommierter Carrossiers. Gelobt wurde auch die Formensprache der Limousine, deren moderne Ponton-Linien das italienische Designstudio Pininfarina in Kooperation mit Peugeot gezeichnet hatte.

       

      Fällt der Name Peugot 403, denken Autofans auch an das betagte und dennoch immer einsatzbereite Cabriolet des amerikanischen TV-Inspektors Columbo. Mit seinem Cabrio-Charme überlagert der automobile Hollywood-Star sogar die meisten der über 700 weiteren Filmauftritte des 403 in allen Carrosserie-Formen. Darunter fünf- bis sechssitzige Limousinen, fünfsitzige Kombis, Familiale-Kombis mit sieben bis acht Sitzen, zweitürige Lieferwagen, Pickups und Fahrgestelle mit Sonderaufbauten wie Krankenwagen oder Kastenwagen. Werden die unterschiedlichen Motorisierungen mitberücksichtigt, konnten die Käufer des Peugeot 403 zwischen 51 Typen wählen – eine in den Fünfziger Jahren beinahe konkurrenzlose Vielfalt für ein modernes Fahrzeugmodell mit selbsttragender Carrosserie.

       

      Als härtestes Testfeld für den 403 nutzte Peugeot den Motorsport, dies auch mit privaten Rennteams. Gleich im ersten Produktionsjahr erzielte der 403 einen Rallye-Klassensieg beim Round Australia Trial, gefolgt von Klassenerfolgen in Madagaskar, an der Elfenbeinküste und von Siegen bei europäischen Rallyes. Nicht zu vergessen ein Podiumsplatz bei der East African Safari 1958. Erfolge im Rallyesport brachten den Peugeot nicht nur in die Schlagzeilen, sondern auch in die Verkaufscharts. In Afrika bereitete der 403 den Boden für das ab 1960 eingeführte Nachfolgemodell 404, mit dem Peugeot vorübergehend Marktführer auf diesem Kontinent wurde.

       

      Die Trumpfkarte des oben erwähnten Peugeot-Diesels war damals der Verbrauch, der mit sieben bis acht Liter auf 100 Kilometer bis zu 40 Prozent niedriger lag als beim Benziner. Weshalb die Nachfrage nach dem 403 Diesel anfangs die Lieferkapazitäten überstieg: Schon nach sechs Monaten waren von den insgesamt 12 000 Pariser Taxis 2500 durch neue Diesel ersetzt worden – der Anfang eines regelrechten Booms, den der im Jahr 1963 nachfolgende Peugeot 404 Diesel nochmals beschleunigte. In den folgenden Jahren stieg Peugeot auf zum grössten Dieselmotorenhersteller der Welt, der zwischenzeitlich sogar sechs andere Marken mit Selbstzündern aus einem neu eingerichteten Motorenwerk in Lille belieferte.

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