Oldtimer

Einmalig: Oldtimermesse zeigt Veritas-Rennwagen von 1947

 

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      An der Oldtimermesse «Klassikwelt Bodensee» vom 3. bis 5. Juni 2016 ist eines der interessantesten Restaurierungsobjekte zu sehen. Es handelt sich dabei um den «Kling K1 Veritas», den Rennfahrer Karl Kling im Jahre 1947 nach den Plänen von Veritas-Gründer Ernst Loof und unter Mithilfe von Richard Bez in dessen Werkstatt in Stuttgart aufbaute. Klings alter Vorkriegs-BMW 328 lieferte die Basis, Adolf Figger hämmerte die Leichtmetallhaut.

       

      Der stromlinienförmige «K1», motorisiert mit dem Zweilitermotor aus dem BMW 328, wurde nach der Fertigstellung beim Hamburger Stadtparkrennen von Kling pilotiert. Der Einsatz endete trotz schnellster Trainingszeit mit einem Unfall. 1948 startete Kling mit dem wiederhergestellten «K1» am Hockenheimring und siegte mit einer Runde Vorsprung. 1948 erwarb Karl Bossong den Wagen und fuhr damit am Grenzlandring in Hockenheim den «Grand Prix Nürburgring 1949». 1950 übernahm Fritz Riess das Auto und wurde zwei Jahre später deutscher Meister in der Zweiliter-Sportwagenklasse.

       

      In der Folge geriet der «Kling K1» in Vergessenheit, bis Oldtimersammler Helmut Leicht die Fragmente des «K1» ausfindig machte. «Als ich erste Teile des Wagens in den 80er Jahren erwarb, war das Auto in einem desolaten Zustand», erinnert sich der jetzige Besitzer. Allerdings wusste er nicht genau, welche Rarität er da stückweise erstand. Erst in den 90er Jahren, als er sich näher mit dem Wagen beschäftigt hatte, kam der «Lebenslauf» ans Tageslicht.

       

      Mit der Unterstützung von Restaurator Joachim Ohlinger nahm das Projekt «K1» seinen Lauf. Sorgfältig säuberte und zerlegte sein Bruder Berthold die stark beschädigte Carrosserie. Das schwierigste waren die Schweissarbeiten an der 0,2 bis 0,8 Millimeter dünnen Aluminiumhaut. Dann erfolgte eine Bestandesaufnahme, die sich mangels Konstruktionszeichnungen auf alte Rennsportfotos stützte. So konnte beispielsweise die Anzahl und Positionierung der seitlichen Kühlrippen diagnostiziert werden, womit auch sichergestellt war, dass es sich eindeutig um den «Kling 1» handelte und nicht um einen der beiden späteren Prototypen. Nach drei Jahren Arbeit ist der «K1» nun fertiggestellt und bereit für die Besucher der «Klassikwelt Bodensee».

       

       

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