Oldtimer

Wer bin ich: Toller Infoabend von JDCS und SCR

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Mobilisierte 170 Zuhörer: der 15. Infoabend von JDCS und SCR.

 

 

Von Heinz Schneider (Text und Fotos)

 

Der «Jaguar Drivers’ Club Switzerland» (JDCS) und «Swiss Car Register» (SCR) luden zum 15. Infoabend in Safenwil AG. Die Themen: «Eine durchgehend dokumentierte Fahrzeug-Historie – was bedeutet sie? Und ist sie gar wichtiger als das Aussehen eines klassischen Automobils?» Als Referenten verpflichteten die Organisatoren Christian J. Jenni, weltbekannter Jaguar-Sammler und JDCS-Ehrenmitglied, Diplomingenieur Felix Aschwanden und SCR-Präsident Urs Paul Ramseier.

 

Um es gleich vorweg zu nehmen: Die rund 170 Oldie-Freunde, die sich für den Anlass im Auditorium des Kia-Gebäudes vom Autocenter Emil Frey AG in Safenwil angemeldet hatten, kamen in den Genuss von drei herrlichen Vorträgen, in denen es einiges zu Schmunzeln und viel Wissenswertes zu erfahren gab.

 

Zum Beispiel, wie vorzugehen ist, wenn man die Lebensgeschichte seines Klassikers in Erfahrung bringen möchte. Denn nicht immer taucht an einem Oldtimertreffen ein Zaungast auf und gibt sich als langjähriger Vorbesitzer eines Klassikers mit reichem Erfahrungsschatz zu erkennen. Deshalb empfehlen die Referenten unter anderem, herauszufinden, an wen das Auto als erstes ausgeliefert wurde. Ist die Marke noch im Markt, sind Recherchen viel einfacher. Ansonsten: Gibts einen Oldtimerklub meiner Marke? Oder ein Register, wo man Auskünfte einholen kann?

 

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Weiter können die Lebensgeschichten über das Bundesamt für Strassen (ASTRA) oder eventuell bei Garagen, die Servicearbeiten durchgeführt haben, abgefragt werden. Fazit: Nur wenn die Lebensgeschichte eines Klassikers bekannt und bestenfalls auch noch dokumentiert ist, kann sie als Beweis für die Authentizität des Autos beigezogen werden.

 

Dass dies nicht immer der Fall ist und Gutgläubige unter Umständen viel Lehrgeld zu bezahlen haben, zeigt sich im Fall eines grünen Mercedes aus dem Jahre 1935, der in Sindelfingen produziert worden war. Bis 1945 war die Geschichte des Klassikers bekannt – dann, nach Kriegsende, war er ohne Verlustmeldung verschwunden. 1970 tauchte das Auto – allerdings in roter Lackierung – wieder auf. Ob es sich dabei tatsächlich um den 1935er-Mercedes handelt, wird momentan abgeklärt. Vieles spricht dagegen – zumindest gemäss einer neuen alten Eigentümergruppe, die Anspruch auf das Auto erhebt, weshalb es beschlagnahmt wurde. Der aktuelle «Besitzer» – er hat 3,767 Millionen Dollar für seinen Klassiker bezahlt – könnte der grosse Verlierer in dieser Geschichte werden. Fortsetzung folgt.

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