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War der Romeo unter den Alfas: Spitzensportler 8C Competizione

 

Der 2006 vorgestellte Alfa Romeo 8C Competizione fasste die Essenz der Marke zusammen, beginnend bei der Modellbezeichnung: 8C erinnerte an die Achtzylinder-Rennfahrzeuge der 1930er Jahre, Competizione war eine Referenz an die Wagen der Fünfziger Jahre, die Siege in Le Mans oder beim Strassenrennen Mille Miglia feierten.

 

450 PS stark, erfüllte Alfas Spitzensportler eine Doppelrolle, stellte für die Marke eine Rückkehr zu den Wurzeln und gleichzeitig ein Labor für die Zukunft dar. Das Auto wurde mitten in einer Phase tiefgreifender Umstrukturierungen im Automobilsektor entwickelt. Anfang 2006 gab der damalige Fiat-CEO Sergio Marchionne (17. Juni 1952 – 25. Juli 2018) das Signal, die Serienproduktion eines Konzeptfahrzeugs zu starten, das auf der IAA 2003 in Frankfurt viel Wirbel ausgelöst hatte. Das Centro Stile unter der Leitung von Wolfgang Egger entwickelten das Frankfurter Showcar innerhalb acht Monate zur Serienreife. Der 8C Competizione wurde in seiner endgültigen Form auf dem Salon Paris im Herbst 2006 vorgestellt. Innerhalb weniger Wochen gingen rund 1400 Bestellungen aus aller Welt ein. Die geplante Auflage von 500 durchnummerierten Exemplaren war lange vor Produktionsstart ausverkauft.

 

Die Geschichte vom 8C Competizione beginnt mit seinem Namen. 8C – als Abkürzung für «otto cilindri» (acht Zylinder) – bezieht sich auf die von Vittorio Jano entworfenen Achtzylinder-Alfas aus den Dreissigern. Mit dem Tipo 8C 2300 feierte die Marke unter anderem vier Siege in Folge in Le Mans und drei an der Mille Miglia. Vier weitere Mille-Miglia-Siege steuerte der Tipo 8C 2900 bei. «Competizione» – italienisch für Wettbewerb – wurde erstmals als Kennzeichnung für eine Rennversion beim 6C 2500 verwendet, den der spätere Formel-1-Weltmeister Juan Manuel Fangio bei der Mille Miglia 1950 fuhr.

 

Der 8C Competizione des 21. Jahrhunderts wurde entwickelt, um die Essenz der Marke zu verkörpern und neu zu beleben. Der Sportwagen griff einige technische Themen auf – zum Beispiel Leichtbau. In diesem Fall durch ein spezielles Chassis und die Verwendung von Alu, Titan, Kohlenstoff und Verbundwerkstoffen. Für die ausgeglichene Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse sorgte die sogenannte Transaxle-Bauweise, also mit längs eingebauten Frontmotor und Getriebe an der Hinterachse.

 

Als Antriebsquelle dient ein V8-Saugbenziner mit 4,7 Liter Hubraum, der 450 PS leistet und in 4,2 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigt. Zum ersten Mal seit Anfang der Neunziger Jahre wurde ausserdem ein Serienfahrzeug wieder ausschliesslich über die Hinterräder angetrieben. Aus der frontalen Perspektive ist auch der 8C unverkennbar ein Alfa. Markant sind der zentrale, schildförmige Kühler – italienisch Scudetto – und horizontale Lufteinlässe auf beiden Seiten. Diese Kombination wird im Italienischen Trilobo genannt und entstand in den Dreissiger Jahren.

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