Oldtimer

Im Rückspiegel: 50 Jahre Lamborghini Countach

 

Wir gratulieren etwas spät, aber nicht minder herzlich: Am 11. März 2021 ist der Lamborghini Countach 50 Jahre jung geworden. Dies, obwohl er erst 1974 in die Serienfertigung gelangte. Der Grund: Er feierte am 11. März 1971 seine Premiere auf dem Genfer Autosalon – um zehn Uhr morgens, im gelben Carrosseriekleid und als Prototyp «LP 500». Allerdings bei Carrosseriebauer Bertone, denn auf dem Stand von Lamborghini wurde gerade ein anderer junger Spross präsentiert: Der nach fünf Produktionsjahren aufgebrezelte Miura SV.

 

Das Countach-Projekt mit der internen Codierung LP112 – LP steht für die hintere Längsanordnung des 12-Zylindermotors – entstand auf Wunsch von Ferruccio Lamborghini. Kopf der Entwicklung war Ingenieur Stanzani, ab 1963 bei Lamborghini tätig und ab 1968 Generaldirektor und technischer Leiter. Die Linienführung stammte aus der Feder von Marcello Gandini, Design-Direktor von Carrozzeria Bertone. Ihm sind auch die Scherentüren zu verdanken, die ab diesem Zeitpunkt die 12-Zylindermodelle von Lamborghini prägen.

 

1974 ging der «LP 500» als «Countach» in Produktion. Dieser Name geht auf einen Ausdruck des Piemonteser Dialekts zurück (Ausruf des Erstaunens, der Bewunderung). Es kam so: Im Zuge der Endmontage wurde der Sportwagen in der Nähe von Grugliasco (Turin) im Landmaschinenschuppen eines Bauernhofs versteckt, um mögliche Produktionsunterbrechungen in Verbindung mit den damaligen Arbeiterunruhen zu verhindern. Als das Auto schliesslich von einem Landwirt «entdeckt» wurde, rief dieser voller Erstaunen und Begeisterung «Countach» aus. Als der Piemonteser Marcello Gandini davon erfuhr, erkannte er in diesem Wort viel Kommunikationspotenzial und überzeugte auch Nuccio Bertone, Ferruccio Lamborghini und seinen Kollegen Paolo Stanzani.

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