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Wiedergeburt: 16-Zylinder von Auto Union feiert Debüt

 

In den 1930er Jahren entwarf Auto Union, der Vorgänger von Audi, eine 16-Zylinder-Sportlimousine, die jedoch nie gebaut wurde. Nun, neunzig Jahre später, wurde dieses aussergewöhnliche Fahrzeug beim Goodwood Festival of Speed endlich enthüllt.

 

Der Auto Union Typ 52, auch als Schnellsportwagen bekannt, war als Hochleistungs-Strassenfahrzeug konzipiert, entwickelt vom 1932 durch die Fusion von Audi, DKW, Horch und Wanderer entstandenen Unternehmen. Dieses Fahrzeug war der Ursprung des ikonischen «Vier-Ringe-Logos» von Audi, welches die vier Marken symbolisiert.

 

In den 1930er Jahren dominierte Auto Union zusammen mit Mercedes-Benz den Grand-Prix-Rennsport. Ihre Silberpfeile, benannt nach der unverkleideten Metall-Carrosserie, fegten die Konkurrenz von der Piste. Trotz des Erfolgs im Rennsport blieb der grosse Durchbruch bei Strassenfahrzeugen aus.

 

Das Porsche-Konstruktionsbüro, unter der Leitung von Ferdinand Porsche, begann 1933 mit den Skizzen des Typ 52. Geplant war, das Fahrzeug für Langstreckenrennen wie die «Mille Miglia» oder die «24 Stunden von Le Mans» zu verkaufen. Doch 1935 wurde das Projekt eingestellt, bevor ein Prototyp gebaut wurde.

 

Unter der Carrosserie sollte ein mittig montierter, aufgeladener V16-Motor aus einem Auto Union Typ A Rennwagen arbeiten. Mit 4,3 Liter Hubraum, geringerer Kompression und weniger Ladedruck als die Rennversion, sollte der Typ 52 dennoch eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 200 km/h erreichen. Das Design sah ein Fünfgang-Getriebe vor, abgeleitet vom Rennwagen, jedoch mit modifizierter Aufhängung und hydraulischen Dämpfern.

 

Audi beauftragte das britische Unternehmen «Crosthwaite & Gardner» mit dem Bau einer modernen Replik. Anpassungen wie der Einbau eines Sechsliter-Kompressormotors, ähnlich dem des Auto Union Typ C Rennwagens von 1936, wurden vorgenommen. Dieser Motor läuft mit einer Mischung aus Methanol, Superbenzin und Toluol und erhöht die Leistung auf 512 PS.

 

Ein längerer Radstand erwies sich als notwendig für den Antriebsstrang und die Aufhängung. Das fertige Fahrzeug, über 4,9 Meter lang, bietet Platz für drei Personen, zwei Ersatzreifen und Gepäck. Beim Goodwood Festival wird es von Le-Mans-Sieger Tom Kristensen und Rennveteran Hans-Joachim Stuck gefahren, dessen Vater Hans Stuck in den 1930er Jahren für Auto Union fuhr.

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