Von Heinz Schneider (Text) und Irene Schneider (Fotos)
Am Sonntag, 24. August 2025 war Alpnach (OW) einmal mehr Hotspot der BMW-Z-Welt – oder sagen wir: Der Nabel der Frischluft- und Coupé-Enthusiasten mit Hang zum bayerischen Blech. Rund 250 Fahrzeuge der legendären «Z»-Baureihen rollten auf den Militärflugplatz, so dicht geparkt, dass selbst der Pilatus im Hintergrund ein wenig neidisch von oben herabblickte. Z1, Z3, Z4 und Z8 glänzten in allen Farben, als hätten sie sich heimlich in die Lackregale von BMW eingeschlichen, und dazwischen lugte der eine oder andere Wiesmann hervor – jener handgefertigte Exot mit dem Gecko auf der Haube, der aussieht, als hätte er gerade die Schwerkraft überlistet.
«Das ist schon ein bisschen wie Klassentreffen – nur dass hier jeder sein schönstes Auto mitbringt», meinte ein Besucher aus Deutschland. Und er war nicht der einzige Weithergereiste: Von Graz bis Genf, von Luxemburg bis ins letzte Tessiner Seitental – die Z-Flotte war so international wie eine UNO-Delegation, nur deutlich stilvoller unterwegs.
Das diesjährige Motto war im Grunde genommen auch eine doppelte Geburtstagsparty: 30 Jahre Z3 und 25 Jahre Z8. Der Z3 – einst Hollywoodstar an der Seite von James Bond – feierte in Alpnach sozusagen seinen runden Ehrentag. Der Z8 wiederum, von vielen als das vielleicht schönste BMW-Design überhaupt verehrt, wurde mit entsprechend viel Respekt und gezückten Smartphone-Kameras bedacht.
Organisiert wurde die Pracht einmal mehr vom «BMW Z3 Club Vierwaldstättersee», angeführt von René Michel, ein ehemaliger Banker, der heute lieber mit offenem Verdeck über Alpenpässe kurvt als Excel-Tabellen sortiert. Seit 2002 steht er mit seinem Club an der Spitze der Bewegung – damals mit der Premiere in Engelberg (311 Autos) und später mit Rekordjahren wie in Interlaken (390 Autos). «Seit Corona ist alles schwieriger geworden, aufwändiger und teurer», räumt René Michel ein. Dass die Leidenschaft für die Marke dennoch ungebrochen ist, bewies die diesjährige Veranstaltung eindrucksvoll.
Begonnen hat sie bereits am Freitagmorgen mit einem gemütlichen Vorprogramm in der Region Ägeri- Sihl- und Vierwaldstättersee sowie gemeinsamem Nachtessen. Am Samstag folgte eine geführte Tour über die grossen Pässe, ehe am Sonntag die eigentliche Sternfahrt startete. Von sieben verschiedenen Treffpunkten aus formierten sich die Z-Kolonnen, um dann fast militärisch präzise – aber weit eleganter – im Konvoi Richtung Alpnach zu rollen. Andere kamen gleich direkt von Zuhause, was der Vielfalt der Kennzeichen nur zugutekam.
Und dann das Finale: Der Flugplatz Alpnach im Sonnenschein, Live-Musik, Bratwürste und vieles andere vom Grill sowie hunderte Besucher, die zwischen den Karossen flanierten, als wären sie im offenen Museum für zeitlose Roadster und Coupés. Einer fasste es lachend zusammen: «Da stehst du hier zwischen 250 Autos – und am liebsten würdest du gleich mit allen nach Hause fahren.»
Ein Wunsch, der unerfüllt bleiben musste. Aber Alpnach hat gezeigt: Die Faszination «Z» lebt, und sie lebt lautstark – mit vier, sechs und acht Zylindern, offenen und festen Dächern und diesem kleinen Lächeln im Gesicht, das man nur deuten kann, wenn man selbst einmal hinterm Lenkrad eines Z gesessen hat.