Von Heinz Schneider (Text)
Es gibt diese Anlässe, bei denen man schon beim Betreten des Geländes spürt: Hier geht es nicht um PS-Zahlen oder Chrompolitur allein. Das Jahrestreffen der FNA vom 28. September 2025 – der «Freunde nostalgischer Autos» – im luzernischen Triengen (Wahlkreis Sursee) gehört genau in diese Kategorie. Ein Flugplatz, eine Dampfbahn, ein paar Hundert Fahrzeuge, die schon länger in Pension sind als die meisten Besucher überhaupt Auto fahren – und dazu ein Publikum, das sich vom Traktor bis zum Doppeldecker für alles begeistern kann, was irgendwie knattert, zischt oder dampft.
Die Organisatoren sprechen von einer «einmaligen Ambiance», und selten lag ein PR-Satz so nah an der Wirklichkeit. Denn während im Hintergrund die Antonov ihre Runden über die Luzerner Landschaft zieht und die Dampfbahn Richtung Sursee schnauft, sortieren sich auf dem Flugfeld die automobilen Preziosen: Vom Motorrad mit Patina über den Pinzgauer, der noch nach Manöver riecht, bis hin zu Traktoren, die längst mehr als nur landwirtschaftliche Helfer sind. Es ist die Art von rollendem Museum, die man hören und, wenn man Glück hat, auch berühren darf.
Dass Triengen dabei längst Kultstatus geniesst, liegt an der Mischung. Hier trifft der Ölgeruch von Vorkriegsmaschinen auf den Duft von Bratwurst und Raclette, während Kinder auf dem Rasen zwischen den Achsen alter Lanz Bulldog herumtollen. Die Foodstände bieten alles von der rostbratwurstigen Bodenständigkeit bis zum kulinarischen Höhenflug, und wer glaubt, dass nur die Autos glänzen, der hat die selbstironischen Gesichter ihrer stolzen Besitzer noch nicht gesehen.
Am Ende des Tages bleibt die Erkenntnis: Das FNA-Treffen ist kein Oldtimer-Event, es ist ein saisonaler Stimmungsmixer. Ein letzter, fulminanter Schlusspunkt im Kalender, bevor die meisten Liebhaber ihre Schätze wieder einmotten und auf die nächste Saison warten.