Automobil

Automarken und ihre Logos: Folge 3 BMW

 

 

Von Heinz Schneider

 

Der Münchner Luxuswagenhersteller BMW begann mit knatternden Flugmotoren, und bereits am 9. Juni 1919 stieg der Flugpionier Zeno Diemer mit seinem Gerät, angetrieben von einem hauseigenen Motor, auf die Rekordhöhe von 9760 Metern. Auch 1938 war ein ereignisreiches Flugjahr: Damals schaffte eine mit vier BMW-Motoren ausgerüstete Maschine des Typs Fokke-Wulf den Luftweg von Berlin nach New York in 45 Stunden.

 

Im Gegensatz zu den Propellern drehte sich die geschäftliche Erfolgsspirale jedoch nicht so rasant, und die Bayerische Motoren Werke GmbH, die am 21. Juli 1917 aus der Rapp Motorenwerke GmbH entstanden und 1918 in eine AG umgewandelt worden war, geriet mit ihrer Firmengeschichte in einige Turbulenzen. So musste nach dem Ersten Weltkrieg alles demontiert werden – die Siegermächte hatten den Bau von Flugmaschinen verboten. Gut vierzig Jahre später stand BMW erneut vor einem Scherbenhaufen. Als Retter in der Not erwies sich damals Herbert Quandt (1910 – 1982): Er sanierte die Haushaltskasse und half dem Unternehmen damit wieder auf die Beine. Eine durchaus lohnenswerte Sache auch für die Familie Quandt: Herberts Witwe Johanna Maria Quandt, heute 86-jährig, sowie die Kinder Susanne (geb. 1962) und Stefan (geb. 1966) verfügen aktuell über 46,6 Prozent des BMW-Aktienpaketes und ein geschätztes Vermögen von etwa 17 Milliarden Euro.

 

1923 begann BMW mit der Herstellung von Motorrädern. Fünf Jahre später fädelte die Firma schliesslich ihre Automobilproduktion ein, indem die kleine Fahrzeugfabrik Eisenach und mit ihr die Lizenz für den Bau des Kleinwagens Dixi übernommen wurde. 1951 wird mit dem BMW 501 das erste Nachkriegsmodell vorgestellt. Die Jahre 1955 und 1957 bringen die berühmte Isetta beziehungsweise den Typ 600 hervor. 1966 erwirbt BMW das Automobilwerk der Hans Glas AG im niederbayerischen Dingolfing. Glas, geistiger Vater des revolutionären Goggomobils, befand sich zwar damals in einem finanziellen Engpass, dachte aber trotzdem eher an eine Partnerschaft denn an eine Übernahme. Doch es blieb gerade noch Zeit, diesbezügliche Aussagen in einem Fernsehinterview zu machen – wenig später war das Goggomobil und mit ihm die Hans Glas AG Geschichte.

 

Die Anmeldung zum BMW-Logo erfolgte am 5. Oktober 1917 und zeigt in einem Kreis zwei blaue und zwei weisse Felder, was den Landesfarben Bayerns entspricht. BMW selber sah darin ab 1929 einen rotierenden Propeller – eine Interpretation, die unter Fachleuten als falsch gilt. Ihre Argumentation: Die Propeller-These ist zwölf Jahre nach der Lancierung des Signets erstmals aufgetaucht und diente somit nur als Kommunikationsmittel, um die Kompetenz im Bereich der Flugmotoren zu unterstützen.

 

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