Der Kia EV5 rollt an, ohne grosses Tamtam. Kein disruptives Designexperiment, kein technikverliebtes Mantra – sondern ein SUV, das vor allem eines liefert: Relevanz. In einem Segment, das in Europa boomt, tritt der EV5 mit klarer Haltung auf. Er will nicht polarisieren, sondern funktionieren. Und genau darin liegt seine Stärke.
Die kantige Silhouette, die betont kräftige D-Säule, die «Star-Map-Lichtsignatur» – alles folgt der Devise: robust, aber nicht grobschlächtig. Die Designsprache trifft den europäischen Nerv, ohne krampfhaft futuristisch zu wirken. Auch innen: viel Raum, flexible Nutzung, praktisch gedacht. Die umklappbare Rückbank schafft zwei Meter Ladefläche, die Schubladen-Mittelkonsole erinnert eher an durchdachten Möbelbau als an Automotiv-Showroom. Komfortfeatures wie Massagesitze, Sitzheizung und Belüftung unterstreichen den Anspruch, ein Alltagsbegleiter zu sein, nicht nur ein Transportmittel.
Die Reichweite liegt bei bis zu 530 Kilometern (WLTP), geladen wird in einer halben Stunde auf 80 Prozent. Das reicht – nicht nur auf dem Papier. Dank «i-Pedal 3.0» lässt sich fast komplett mit einem Pedal fahren, das Rekuperationssystem passt sich automatisch an Streckenführung und Verkehrsbedingungen an. Die Temperaturregelung der Batterie sorgt für stabile Leistung – egal ob Alpenpass oder Mittelmeer.
Technologisch ist der EV5 solide aufgestellt. Vernetzte Navigation, Over-the-Air-Updates, KI-Sprachassistent – alles drin, was man heute erwarten darf. Das Bedienkonzept bleibt angenehm reduziert, drei Displays liefern die wichtigsten Informationen, ohne die Aufmerksamkeit zu überfordern. Der Digital Key 2.0, Fingerabdrucksensor und das Harman-Kardon-Soundsystem runden das Paket ab – nicht als Gimmicks, sondern als Antwort auf konkrete Nutzerwünsche.
Bei der Sicherheit lässt Kia ebenfalls wenig Spielraum für Zweifel. Sieben Airbags, umfangreiche Assistenzsysteme, optimierte Warnsignale – man hat zugehört und nachjustiert. Der «Highway Assist» erkennt, wenn die Hände fehlen, der Parkassistent funktioniert auch ohne Fahrer an Bord. Sensoren und Kameras überwachen Vorder-, Rück- und Seitenbereich, weil Einparken heute nicht mehr nur ein Rangier-, sondern ein Vertrauensakt ist.
Fazit: Der Kia EV5 will kein Statement setzen, sondern ein verlässlicher Begleiter sein – auf der Strasse, im Alltag, im europäischen Verkehrsdschungel. Und genau deshalb ist er interessanter als viele seiner lauteren Konkurrenten.