Automobil

«Beim Thema 4x4 hat Suzuki immer eine Antwort parat»

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      Von Heinz Schneider

      Hanspeter Bachmann (60) ist seit zehn Jahren Generaldirektor der Suzuki Automobile Schweiz AG und Allrad-Fan aus Überzeugung. Im Interview mit carwing.ch erklärt der gelernte Automechaniker die Vorteile der 4x4-Fahrzeuge und deckt auf, warum sie Erfolgsgeschichte geschrieben haben.

       

      Herr Bachmann, im Jahre 1980 verkehrten lediglich 32 184 Allradler auf Schweizer Strassen, jetzt sind es rund eine Million. Was sind die Gründe für diesen exorbitanten Zuwachs?

      Hanspeter Bachmann: 4x4 passt zur Schweiz. Wir haben oftmals stark verregnete Strassen und viel Schnee – Allradfahrzeuge bleiben auch unter diesen Bedingungen in der Spur und bieten somit beste Fahrsicherheit. Die Kunden haben diese Vorteile schnell erkannt. Und ehrlich: Wer montiert schon gerne Schneeketten bei Minustemperaturen? Und besonders wichtig: Suzuki hat den Allradantrieb auch noch erschwinglich gemacht.

       

      Was heisst das in Zahlen?

      Hanspeter Bachmann: Wir haben 28 Modelle im Angebot. Und dies schon zu Preisen ab 17 990 Franken. Ich seh keinen Grund, warum überhaupt jemand noch ein 2WD-Auto kaufen soll – erst recht nicht, wenn man den hohen Nutzen und den einmaligen Wiederverkaufswert unserer Modelle in Betracht zieht. Die Kunden scheinen diese Einschätzung übrigens zu teilen, denn von allen Autos, die wir 2013 verkauft haben, sind über 76 Prozent mit Allrad ausgerüstet.

       

      Wird der 4x4-Anteil hierzulande in den nächsten Jahren noch höher sein?

      Hanspeter Bachmann: Der Trend zeigt ganz klar nach oben. Wer je ein Allrad-Auto hatte, wird kaum auf das sichere Fahrgefühl verzichten wollen und einem 2WD-Fahrzeug den Vorzug geben.

       

      Sogar sportliche Fahrzeugmarken mit traditionellem Heckantrieb wie BMW oder Porsche verkaufen in den letzten Jahren sehr viele Allradversionen.

      Hanspeter Bachmann: Hinsichtlich Traktion sind Allradler jedem 2WD-Auto um Welten überlegen. Im Schnee zum Beispiel zeigen sich die Grenzen von heckgetriebenen Autos nur schon beim Hochfahren einer steilen Garagenausfahrt. Wenn dann in den Bergen noch das Verkehrsschild «Ketten oder 4WD obligatorisch» auftaucht, ist die Entscheidung beim nächsten Fahrzeugkauf schnell gemacht.

       

      Bleibt die Schweiz eine Ausnahme? Oder werden auch Kunden in anderen Ländern künftig vermehrt auf Allradfahrzeuge abfahren?

      Hanspeter Bachmann: Die Schweiz als typisches Schnee- und Bergland wird immer einen höheren Anteil an Allradfahrzeugen haben. Trotzdem haben auch alle anderen europäischen Länder den 4x4 entdeckt und beim Absatz massiv zugelegt. Das sichere 4WD-Fahrgefühl hat hier den Ausschlag gegeben.

       

      Kann es sich eine Marke erlauben, kein Allradfahrzeug im Angebot zu haben? Immerhin könnte man argumentieren, dass auch Insassen von kleinsten Kleinwagen mit 4x4-Antrieb sicherer unterwegs sind.

      Hanspeter Bachmann: Ich glaube nicht, dass es für Marken ohne entsprechendes Know-how einfach ist, hier ernsthaft ein Wort mitreden zu können. Denn in der Herstellung von kleinen und kompakten 4x4-Fahrzeugen geht es in erster Linie um technische Erfahrungen und darum, wie dieses Wissen mit einem vernünftigen Endpreis kombiniert werden kann.

       

      Suzuki ist eine Erfolgsgeschichte – vor allem in der Schweiz. Was sind die Gründe dafür?

      Hanspeter Bachmann: Suzuki hat seit jeher aus Überzeugung auf Vierradantrieb gesetzt und das Potential früh erkannt. In der Schweiz sind wir seit 1981 mit einem entsprechenden 4x4-Angebot vertreten – und dies sogar mit vier verschiedenen Systemen inklusive Reduktionsgetriebe und Differentialsperre. Wir haben für jedes Bedürfnis das passende Auto und sind den Mitbewerbern deshalb immer einen Schritt voraus.

       

      Was ist im 4x4-Bereich künftig noch zu erwarten?

      Hanspeter Bachmann: Wir haben kürzlich das kompakte Crossover-Segment erweitert und den «S-Cross 4x4» eingeführt. Zudem stand an der IAA in Frankfurt im vergangenen September ein neues Concept Car, das mit Vierradantrieb im B-Segment starten wird.
      Sie sehen, wenn es sich ums Thema 4x4 dreht, gehen den Suzuki-Leuten die Ideen nie aus.

       

      Beruflicher Werdegang

      Hanspeter Bachmann (60) ist seit September 1994 Generaldirektor der Suzuki Automobile Schweiz AG. Zuvor war er Verkaufs- und Marketingdirektor bei Hyundai Schweiz und viele Jahre bei Mitsubishi Schweiz als Field Operations Manager und Marketingleiter tätig. Seine Karriere in der Automobilindustrie startete der gelernte Automechaniker und Handelsschüler mit verschiedenen Weiterbildungsmodulen (eidg. dipl. Verkaufsleiter, Marketingleiter FAH St. Gallen) im In- und Ausland. Hanspeter Bachmann ist verheiratet und Vater eines erwachsenen Sohnes.

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