Automobil

Automarken und ihre Logos Folge 31: Volvo

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      Von Heinz Schneider

      Die Schmach ist gross für die britische Automobilindustrie, als vor rund fünfzig Jahren Filmheld Roger Moore alias Simon Templar in der gleichnamigen Krimiserie nicht im offenen Triumph-Sportwagen über den Bildschirm braust, sondern einem Volvo P1800 vertraut. Aus englischer Sicht in der Tat ein unverständlicher Entscheid, standen schwedische Sportscars damals doch ohne Referenzen da.

       

      Dafür galten sie als robust, zuverlässig und ausgereift. Nicht zuletzt auch deshalb, weil sich die Marke bereits seit 1924 mit dem Automobilbau befasste. Damals entschlossen sich Assar Gabrielsson und Gustaf Larson, gemeinsam ein Auto auf die Räder zu stellen.

       

      Zwölf Monate später präsentieren die beiden einen Prototyp. An eine Serienfertigung ist vorerst allerdings nicht zu denken – dazu fehlt das Kapital. Zum Glück eilt die Kugellagerfabrik SKF zu Hilfe, bei der Gabrielsson als Verkaufsdirektor tätig gewesen war. Sie entscheidet sich für ein Engagement als Sponsorin und verzichtet auf den 1915 von ihr eingetragenen Markennamen Volvo, der aus dem lateinischen stammt und «ich rolle» bedeutet.

       

      Am 27. Oktober 1926 wird die Volvo Aktiebolaget in Göteborg gegründet. Das erste Modell «ÖV 4» mit dem Übernamen «Jakob» rollt 1927 vom Band. Expansion heisst in der Folge das Motto des Automobilherstellers – dem Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung bei der Svenska Flygmotor AG im Jahre 1941 folgt der Start der Autobus- und Lastwagenproduktion.

       

      Bereits 1947 zählen rund 3000 Mitarbeiter zum Unternehmen, das seinen Ruf als Hersteller robuster Autos sogar im Signet herausstreicht: Der Kreis mit diagonal nach rechts oben weisendem Pfeil wurde auch als chemisches Zeichen für Eisen verwendet. Darüber hinaus stand es im Römischen Reich für den Kriegsgott Mars.

       

      In den Neunziger Jahren fährt Volvo voll in die Finanzkrise und erhält von der schwedischen Regierung eine Staatsbürgschaft über mehr als eine halbe Milliarde Franken. 1999 geht das Unternehmen für rund 6,5 Milliarden Dollar an Ford über und wird 2010 an den chinesischen Auto- und Töffhersteller «Zhejiang Geely Holding Group» weitergereicht – für nur noch 1,3 Milliarden Euro.

       

      Auf Schweizer Strassen fahren Volvo-Fahrzeuge seit 1954, allerding beschränkte sich der Import in den ersten vier Jahren auf Lastwagen. Für den hiesigen Markt gründet das schwedische Mutterhaus eine Tochtergesellschaft, die vorerst in Lyss (BE) beheimatet ist und später ins zürcherische Glattbrugg umsiedelt. Von Januar bis Ende November 2014 verkaufte die Marke hier zu Lande 6114 Personenwagen – das sind 13,6 Prozent weniger als im selben Zeitraum des Jahres 2013.

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