Automobil

Für Sie gefahren: Audi A6 Avant 55 TFSI e Quattro

 

Von Heinz Schneider (Text und Fotos)

Es gibt Autos, die haben mich beinahe über das gesamte Berufsleben als Autoredaktor begleitet. Und so alle vier Jahre freute man sich dann jeweils auf die neue Modellgeneration, war gespannt darauf, wie diese sich wohl vom Vorgänger unterscheiden würde. Eines dieser Fahrzeuge ist der A6, Nachfolger vom Audi 100 und seit 1994 im Markt erhältlich – in der elegantesten Ausführung seit jeher in der Version Avant (Kombi), nicht Limousine.

 

Dieser Avant fährt aktuell als Plug-in Hybrid (PHEV) vor. Was allerdings auch einige Nachteile mit sich zieht: Mit 405 Liter ist das Ladevolumen 160 Liter schmaler als beim herkömmlichen A6 Avant. Sie wissen schon, die Batterie – die braucht Platz. Und dieser Akku ist natürlich auch mitverantwortlich dafür, dass das Leergewicht unseres Testwagens auf mittlerweile weit über 2,3 Tonnen gestiegen ist. Wehe, wenn dieser Koloss im Neuschnee versinkt.

 

Unter der Haube arbeitet ein 252 PS starker Turbobenziner mit vier Zylindern. Zwei davon werden – aus betriebswirtschaftlichen Gründen – automatisch ins Timeout geschickt, sollte weit unter Volllast gefahren werden. Kombiniert ist der Zweiliter mit dem bekannten Siebenstufen-Doppelkupplungsgetriebe (S Tronic), in das die Ingenieure einen Elektromotor (143 PS) integriert haben – was die Systemleistung auf 367 PS und 500 Newtonmeter Drehmoment pusht. Und erwartungsgemäss für leises, komfortables und dynamisches Vorwärtskommen sorgt.

 

Dabei hat die Person hinter dem Lenkrad die Wahl zwischen drei Fahrmodi – EV für elektrisches Fahren, Hold für die Konservierung der aktuell vorhandenen elektrischen Energie und Hybrid für die Kombination beider Antriebsarten. In diesem Programm sorgt die sogenannte prädiktive Betriebsstrategie für Effizienz und möglichst hohe elektrische Fahranteile. Und sie steuert den Antriebsstrang so, dass die letzte Fahretappe vor dem Ziel rein elektrisch zurückgelegt werden kann und die Batterie gegebenenfalls zuvor über den Benzinmotor aufgeladen wird.

 

Apropos Benziner: Der genehmigt sich gemäss offizieller Messmethode zwei Liter Benzin für 100 gefahrene Kilometer. Voraussetzung dafür ist, dass mehrheitlich nur der Elektromotor aktiv bleibt, mit dem der A6 Avant im besten Fall 51 Kilometer weit kommen kann. Um es gleich vorwegzunehmen: Im Testgebiet von carwing, dem Bündner Oberland, sind ähnliche Verbräuche (18,7 kWh Strom) und Reichweiten utopisch.

 

Für viele utopisch ist auch der von Audi geforderte Basispreis von 94 450 Franken. Darin inbegriffen sind, neben vielen Sicherheitsfeatures und einem Spurhalte-Assistenten, der das Auto jetzt präzis in der Mitte der Spur hält, ein Mode-3-Kabel. Damit kann die Batterie an öffentlichen Ladesäulen mit 7,4 Kilowatt Leistung in rund zweieinhalb Stunden aufgeladen werden. Ein willkommenes Detail, eben auch in den carwing-Gefilden, ist die App, mit welcher sich das «Tanken» der Batterie und die Heizung/Klimatisierung vor der Fahrt steuern lassen. Es gibt kaum etwas Komfortableres, als bei Minus 10 Grad im vorgewärmten Auto Platz zu nehmen.

 

 

Audi A6 Avant 55 TFSI e Quattro S-Tronic
Preis ab 94 450 Fr.
Zylinder / Hubraum R4 / Turbo / 1984 ccm
Leistung 265 PS ab 5250 U/min
Drehmoment 370 Nm ab 1600 U/min
E-Motor, Leistung 143 PS
Reichweite, elektrisch 51 km
Batterieleistung, L-Io 14,1 kWh netto
Systemleistung 367 PS ab 5500 U/min
System-Drehmoment 500 Nm ab 1250 U/min
Antrieb 4x4, DKG, 7-Gang
0 – 100 / Spitze 5,7 Sek, 250 km/h
Verbrauch Strom 20,4 kWh / 100 km
Verbrauch Benzin 1,6 Liter / 100 km
Energieklasse A CO2 38 g/km
Länge / Breite / Höhe 4,95 / 1,89 / 1,49 m
Kofferraum 405 bis 1535 Liter
Anhängelast 2000 Kilo

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