Automobil

Halbes Jahrhundert: Der kleine Renault 5 feiert Jubiläum

 

März 1972: Auf dem Genfer Automobilsalon fährt der Renault 5 vor. Und der «kleine Freund» – so stellen die Franzosen ihren Neuling in der damaligen Werbekampagne vor – findet bis zum Jahr 1994 mehr als neun Millionen Käuferinnen und Käufer. Nun nimmt Renault in Frankreich dieses Jubiläum zum Anlass, den R5 in den sozialen Netzwerken zu feiern: Nostalgikerinnen und Nostalgiker dürfen sich das ganze Jahr hindurch über ein volles Programm mit vielen Terminen freuen.

 

Mit seinem Design, dem variablen Innenraum, dem guten Platzangebot auf kleiner Verkehrsfläche und nicht zuletzt seinen poppigen Farben ist der Gallier ein beliebter Vertreter in der Kleinwagenklasse. Nur 3,51 Meter kurz, nimmt er wenig Verkehrsfläche ein und ist mit 9,8 Meter Wendekreis auch ein beliebter City-Hopper. Bis 1990: Dann stellt ihm Renault mit dem Clio den designierten Nachfolger zur Seite. Vier Jahre lang werden die beiden Publikumslieblinge parallel gebaut. 1994 heisst es dann nach 22 Jahren und insgesamt 9 008 912 gebauten Exemplaren «au revoir».

 

Bei den Motorisierungen reicht das Spektrum von 34 PS im Einstiegsmodel bis 108 PS im 1981 vorgestellten R5 Alpine Turbo. Der radikal konzipierte, um 20,2 Zentimeter verbreiterte R5 Turbo, der 1980 in die Schauräume der Händler rollt, setzt noch einen drauf: Sein längs hinter den Vordersitzen untergebrachter 1,4-Literturbo mit Ladeluftkühler mobilisiert 160 PS. Fast zeitgleich zum Debüt des Brachialmodells kommt der viertürige R5 mit sechs Zentimeter längerem Radstand heraus, was den Verkauf stimuliert: 1980 rollen über 660 000 Exemplare von der Montagelinie. Das entspricht 44,6 Prozent der Gesamtproduktion des Herstellers.

 

Mit dem Modelljahr 1984 endet die Karriere der ersten Generation. Nach 5 544 695 produzierten Fahrzeugen in 13 Jahren steht mit dem «Supercinq» (Super 5) ein komplett neu konstruierter Nachfolger auf dem Salon Paris bereit. In der Länge legt er 8,5 Zentimeter zu (3,59 m), in der Breite um 3,5 Zentimeter auf 1,58 Meter. Von Beginn weg bietet Renault den «Supercinq» ausserdem in einer nochmals um sechs Zentimeter auf 3,65 Meter gestreckten Variante mit vier Türen an.

 

Bei aller Ähnlichkeit gibt es auch grundlegende Unterschiede zum Vorgänger. So sind die zwischen 41 und 115 PS starken Motoren für ein besseres Platzangebot im Innenraum quer vor der Vorderachse statt längs dahinter eingebaut. 1986 kommen die ersten Varianten mit lambda­geregeltem Dreiwegekatalysator nach US-Norm heraus, damals das Nonplusultra der Abgasreinigung. Ebenfalls 1986 hält im Modell «TD» (Dreitürer) und GTD (Viertürer) der Diesel Einzug unter die Motorhaube des 5ers.

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