Automobil

Adieu Kadjar, bienvenue Austral – das neue Renault-SUV kommt

 

Von Dennis Mario Schneider

Sinnvolle Ausstattungs- und Antriebsversionen, ein pfiffiges Äusseres und auch ein bisschen Erfolg an der Verkaufsfront: Der seit Juni 2015 produzierte Renault Kadjar hat sowohl den Kunden als auch seinem Erbauer Freude bereitet. Doch nun ist Schluss: Der 4,51 Meter lange und 1,82 Meter breite Nachfolger mit dem (ebenfalls unglücklichen) Namen Austral steht bereit. Vorerst als Mild- und Vollhybrid mit 158 beziehungsweise 200 PS. Interessant: Beim Verkauf rechnet Renault Schweiz mit einem Mildhybrid-Anteil von nur zwölf Prozent, beim ab 41 100 Franken lieferbaren E-Tech Full Hybrid 200 sollen es 88 Prozent werden.

 

Als Basis dient dem Austral die jüngste Generation der Plattform «CMF-CD», die neben Renault auch die beiden Kooperationspartner Nissan für den Qashqai und Mitsubishi für den brandneuen ASX nutzen. Was in der Kurzfassung heisst: Komfortable Feder-Dämpfer-Abstimmung, Platz satt (auch im Kofferraum), viel Kopffreiheit auf allen Sitzen und eine geteilte Sitzbank, deren Elemente sich je um 16 Zentimeter in der Länge verschieben lassen. Und: Die erstmals von Renault lieferbare zusätzliche Variante «Esprit Alpine» macht voll auf Sport-Look – dank der exklusiven Lackierung «Gris Schiste Matt», dem Frontspoiler mit Sport-Splitter, Daytona-Alufelgen (20 Zoll), Hightech-Rücklichter im 3D-Effekt, Alcantara-Sitzbezügen mit blauen und einem Nappaleder-Lenkrad mit blauen, weissen und roten Nähten.

 

Aber machen wir uns nichts vor: Das SUV-Segment, in dem der Austral startet und Marktanteile zurückgewinnen will, ist überaus hart umkämpft. Da wildern viele bekannte Gegner wie Hyundai Tucson, Kia Sportage, Ford Kuga, Toyota Corolla Cross, Skoda Karoq oder VW Tiguan. Und die werden es dem neuen Renault alles andere als einfach machen – zumal dieser auch noch ohne Allradantrieb an den Start gehen muss. Ein klares Handicap, das er mit einem hübschen Äusseren wettzumachen versucht – und als Goodie mit der Allrad-Lenkung «4Control», die ab der Vollhybridversion «Techno Esprit Alpine» für 1600 Franken zu haben ist. Ihre mitlenkenden Hinterräder sorgen dafür, dass der Austral trotz seiner Grösse sogar in der Stadt zum wendigen City-Hopper mit kleinem Wendekreis wird.

 

Wir haben es erwähnt: Beim Austral setzt Renault aktuell auf den sogenannten E-Tech-Antrieb, der den im Kadjar noch lieferbaren Diesel ersetzt und auch in anderen Modellen zum Zuge kommt. E-Tech bedeutet Hybridtechnik – beim Modell «Mild Hybrid 160 Auto» mit 158 PS besteht diese aus einem 1,2-Liter-Turbobenziner (131 PS) mit drei Zylindern, Riemenstarter-Generator und einer 12-Volt-Batterie (Lithium-Ionen), die beim Verzögern rekuperiert und beim Beschleunigen unterstützt. Gemäss Renault verbraucht diese Version (CVT-Getriebe) im Schnitt 6,3 Liter Benzin und kommt rein elektrisch nur maximal zwei Kilometer weit.

 

Die Voll-Hybridversion «E-Tech Full Hybrid 200» verfügt neben dem Turbobenziner über zwei Elektromotoren, die zusammen 68 PS generieren und mit 1,7-kWh-Batterie kombiniert sind. Was dafür sorgt, dass man zum Beispiel in der Stadt bei zurückhaltender Fahrweise zu achtzig Prozent elektrisch unterwegs sein kann. Durchschnittsverbrauch: Gemäss Renault vierzig Prozent weniger als ein Verbrenner, also etwa 4,6 Liter auf hundert Kilometer. Ob das der Realität nahekommt, hoffen wir anhand einer Testfahrt in den kommenden Wochen klären zu können.

 

 

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