Automobil

Im Rückspiegel: Der Audi TT von 1998 bis heute

 

Nach 25 Jahren und drei Generationen ist Schluss: Der Audi TT fährt in Rente, muss «modernen» Elektrofahrzeugen Platz machen. So will es der Gesetzgeber, und die Hersteller setzen die Pläne mit vorauseilendem Gehorsam um. Inwieweit die Kunden da mitmachen, muss sich noch zeigen. Aktuell gilt: Seit die grün-roten Politiker im Audi-Land die Elektro-Förderprogramme beim Neuwagenkauf drosseln, stehen alle Stromer wie Blei in den Auslieferungshallen der Garagisten.

 

Wir schauen allerdings zurück, nicht nach vorne. Im September 1995 steht der TT als Studie auf der IAA in Frankfurt. TT deshalb, weil er an den gleichnamigen NSU der 60er Jahre und gleichzeitig an die «Tourist Trophy» auf der Isle of Man erinnern sollte – eine der ältesten Motorsport- und Töffveranstaltungen der Welt.

 

1998 fällt der Startschuss für das 4,04 Meter kurze Coupé, das wie der 1996 präsentierte A3 auf der Quermotor-Plattform des VW Golf IV aufgebaut ist. Ein Jahr später folgt der Roadster. Produktionsstandort ist die «Audi Hungaria Motor Kft.» in Ungarn, wobei die lackierten TT-Carrosserien für die Endmontage per Bahn von Ingolstadt nach Győr transportiert werden.

 

Allerdings gerät der Zweisitzer mit dem markanten Baseball-Mokassin-Interieur zum Anfang seiner Karriere in die Schlagzeilen. Zum Nachteil, denn sein Fahrverhalten führt zu Unfällen. Lupft der Fahrer in Kurven und bei hoher Geschwindigkeit das Gaspedal, wird er schlagartig vom Heck überholt. Audi bessert in einer aufwändigen Aktion nach – mit ESP, Heckspoiler und straffer Fahrwerksabstimmung. Ein Porsche-Ingenieur wusste sogar, dass der Fahrzeugboden mit einer 50 Kilo schweren Platte bestückt worden war, um das Fahrzeugheck stabiler zu machen.

 

Das Modell der ersten Baureihe gibt es mit Vierzylinderturbos mit 150 bis 225 PS und einem V6 (250 PS). Ein Highlight ist der auf 240 PS leistungsgesteigerte Vierzylinder im Quattro Sport, von dem Audi 1168 Exemplare ausliefert. Bis Mitte 2006 fahren 178 765 Coupés (Typ 8N) vom Band, vom Roadster sind es 90 733 Einheiten.

 

Die zweite TT-Generation wird 2006 (Coupé) und 2007 (Roadster) vorgestellt und basiert auf der Plattform der zweiten A3-Generation. 2008 erscheint das Sportmodell TTS mit Zweiliterturbo (272 PS), ein Jahr später folgt der TT RS mit Fünfzylinderturbo (2,5 Liter) und 340 PS. 360 PS sind es im TT RS Plus. 2008 gibts den TT sogar noch als 2.0 TDI Quattro mit Dieselmotor.

 

Generation 3 geht 2014 an den Start und überrascht mit volldigitalem Kombiinstrument, das die analogen Instrumente und den MMI-Monitor ablöst. 2016 beginnt im TT RS eine neue Ära beim Licht: Erstmals setzt Audi die OLED-Technologie (organische LEDs) ein. Topmodell ist zunächst der TTS mit Zweiliterturbo (310 PS), 2016 folgt der TT RS mit Fünfzylinderturbo (2,5 Liter) und 400 PS.

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