Automobil

Für Sie gefahren: Mazda CX-5 e-Skyactiv AWD Homura

 

Von Heinz Schneider (Text und Fotos)

Ein erfolgreicher Automobilhersteller bleibt nie stehen, sondern entwickelt jede seiner Baureihen stetig weiter – natürlich auch im Hinblick auf die Konkurrenzfähigkeit. Aber wie tut man das bei einem langjährigen Erfolgsgarant wie dem Mazda CX-5? Von dem sind nämlich seit seinem Erscheinen 2011 weit über vier Millionen Einheiten verkauft worden, und in der internen Modellhierarchie liegt er europaweit (Kalenderjahr 2022) mit 32 400 Verkäufen nur ganz knapp hinter dem kleineren CX-30 auf Rang 2. Bei so vielen Erfolgsmeldungen drängt es sich auf, beim Facelift behutsam vorzugehen. Schliesslich will die treue Kundschaft weder mit Stilbrüchen erschreckt werden noch auf liebgewonnene Besonderheiten verzichten.

 

Diesen Empfehlungen sind die Mazda-Designer und -Ingenieure gefolgt. Will heissen: Beim aktuellen CX-5-Jahrgang gibt es keine wesentlichen optischen Veränderungen zu entdecken. Im Innenraum fallen das schwarze Interieur mit den roten Ziernähten, schwarze Dekorleisten mit Wabeneffekt und die vielen Chrom-Applikationen auf. Sitzen tut man sehr bequem, nach wie vor bieten die Fauteuils aber etwas wenig Seitenhalt – und Fahrzeuglenker mit einer Körpergrösse ab etwa 1,76 Meter thronen relativ hoch.

 

Hingegen kommen die Passagiere in den Genuss von ein paar technischen Anpassungen. Es gibt eine induktive Schale fürs Laden des Smartphones, auch wurde auf «Wireless Android Auto» und «Wireless Apple Car Play» umgestellt sowie «USB-C» eingeführt – etwas, was einige der Konkurrenten schon haben. Den Spieltrieb weckt die App «My Mazda»: Sie stellt verschiedene Konnektivität-Services bereit, zudem lässt sich das Auto damit von weither verriegeln und man kann Infos über dessen Status oder Standort abfragen sowie das Navi vom Büro aus programmieren. Und, worauf man kaum mehr verzichten möchte, wenn man sich daran gewöhnt hat: Es gibt ein farbiges Head-up Display, das unter anderem die gefahrene Geschwindigkeit und Verkehrsschilder in die Frontscheibe projiziert.

 

Die wichtigste technische Veränderung befindet sich allerdings unter der Haube. Dort arbeitet wahlweise ein Zweiliter-Vierzylinderbenziner (Sauger) – oder wie im Testwagen ein 2,5-Liter (siehe Box). Beide wurden mit einem Mildhybrid-System (24 Volt) namens «M Hybrid» bestückt, was am Auto mit der Plakette «e-Skyactiv G» gekennzeichnet ist. Mazda verspricht, damit rund fünf Deziliter Benzin und 13 Gramm CO2 pro Kilometer einsparen zu können.

 

Reden wir aber nicht lange drumherum, sondern lassen wir die Fakten sprechen. Gemäss Bordcomputer hat das nur sehr wenige Wochen alte Testmodell auf den total 2900 gefahrenen Kilometern 8,6 Liter Benzin verbraucht. Allerdings wissen wir, dass diese Laufleistung in der Hauptsache in Bergregionen in sportlicher Fahrweise erbracht worden ist. Dass rund sieben Liter möglich sind – zurückhaltend im Unterland gefahren – halten wir nicht nur für realistisch, sondern wir haben es auch vorgemacht.

 

Kommen wir schnell aufs Mildhybridsystem zurück. Im Fahrbetrieb ist davon nichts zu spüren, trotz Startergenerator bleibt die Leistung bei 194 PS und 263 Newtonmeter (plus 5 Nm) bei 4000 Umdrehungen – was bedeutet, dass der Vierzylinder bei Laune (sprich: hohe Tourenzahl) gehalten werden will, um lebendig zu bleiben. Erst recht der Fall war dies auf unserer Hausstrecke von Ilanz hinauf nach Surcuolm im Bündner Oberland: Dort, im steilen Aufstieg und wenns pressiert, sind auch die Anstrengungen der 194 Pferde in den Zylindern zu spüren und in den Ohren der Insassen zu hören.

 

Viel Freude macht das Fahrwerk: Es ist gefühlt etwas komfortabler abgestimmt als jenes im Modell 2021, welches wir sportlich-straff in Erinnerung haben. Gleichzeitig heben wir die jetzt serienmässig installierte Fahrdynamikregelung «G-Vectoring Control Plus» (GVC Plus) hervor, die auf unserer «Passstrasse» viel zum hervorragenden Handling beiträgt und das Einlenken in schnell gefahrenen Kurven verbessert.

 

In preislicher Hinsicht lässt Mazda auch beim neuen CX-5 nichts anbrennen. Ob es allerdings sieben (!) verschiedene Ausstattungsversionen (Prime-Line, Center-Line, Advantage, Newground, Exclusive-Line, Homura, Takumi) braucht, lassen wir jetzt mal offen. Fakt ist hingegen, dass der Einstieg in die Palette bei 31 100 Franken beginnt – fürs Basismodell Prime-Line mit Frontantrieb, Sechsgang-Handschaltung und 165 PS. Der günstigste Allradler mit denselben Spezifikationen startet bei 38 500 Franken.

 

Unser Testwagen, ein 194-PS-Modell (Homura) mit Allradantrieb und Sechsstufen-Automatik, kostet 51 200 Franken plus 1300 Franken für die Sonderlackierung «Soul Red Crystal». Ein sehr faires Angebot – immerhin fahren serienmässig unter anderem ein tolles Soundsystem mit zehn Lautsprechern, die elektrische Heckklappe, 360-Grad-Kamera, der elektrisch verstellbare Fahrersitz sowie die Lenkrad- und Sitzheizung (vorne) oder eben das Head-up Display mit.

 

Eine tolle Sache ist überdies die Neuwagengarantie: Sechs Jahre oder 150 000 gefahrene Kilometer bietet Mazda Suisse seinen CX-5-Kunden. Was dem Kompakt-SUV auch im Occasionsmarkt eine Sonderstellung einbringen dürfte.

 

Mazda CX-5 e-Skyactiv G 194 AWD Homura
Preis ab 51 200 Fr.
Zylinder / Hubraum R4 / 2488 ccm
Leistung 194 PS bei 6000 U/min
Drehmoment 263 Nm ab 4000 U/min
Antrieb 4x4, Automat, 6 Stufen
0 – 100 / Spitze 9,5 Sek, 195 km/h
Verbrauch (Werk) 7,6 l / 100 km
Energieklasse E CO2 171 g/km
Länge / Breite / Höhe 4,75 / 1,84 / 1,68 m
Kofferraum 493 bis 1638 Liter
Anhängelast 2000 Kilo

Neuste Artikel: Automobil