Automobil

Für Sie gefahren: Skoda Kodiaq 2.0 TDI 4 Motion

 

Von Heinz Schneider (Text) und Dennis Mario Schneider (Fotos)

Kuule Sache: Wir fahren wieder einmal einen Testwagen mit Turbodieselmotor. Einen aus deutscher Produktion, also aus jenem Land, das den Selbstzünder in jeder technologischen Hinsicht auf die Spitze getrieben und sich diesen «Vorsprung durch Technik» von Ideologen hat nehmen lassen. Ob das Befolgen von diesem politischen Diktat sinnvoll war, wagen wir zu bezweifeln. Erst recht nach unserer Testphase, in der wir den Kodiaq in der Turbodieselversion – dies als vorgezogenes subjektives Fazit – als jederzeit überlegenes Fahrzeug erlebt haben.

 

Bezogen auf den 193 PS starken Vierzylinder (16V), versehen mit variabler Ladergeometrie und Common-Rail-Einspritzung, heisst das folgendes: Er hat in jeder Beziehung gute Manieren, wirkt schon im Antritt souverän und überzeugt mit Durchzug und konsequenter Leistungsentfaltung. Und akzeptablen Trinksitten: Zurückhaltend im Unterland bewegt, hat das rund zwei Tonnen schwere und hoch gebaute Mittelklasse-SUV 6,9 Liter Diesel verbraucht. Im Bündner Oberland ist das unmöglich: Zügig rauf und runter durch Täler und über Berge, geht nichts unter neun Liter.

 

Bleiben wir kurz bei den Fakten. 2016 präsentierte die tschechische VW-Tochter den Kodiaq als Alternative zum Tiguan – etwas grösser gebaut als der VW, und auf Wunsch mit sieben Sitzen sowie einer verschiebbaren hinteren Sitzbank bestückt. Mittlerweile steht die zweite Modellgeneration bei den Garagisten – mit demselben flexiblen Inneraum, in der Aussenlänge nochmals um sechs Zentimeter auf 4,76 Meter gewachsen und mit vergrössertem Kofferraumvolumen (+ 75 Liter) versehen. Freizeitaktivisten, Praktiker und Familienoberhäupter applaudieren.

 

Ob sie das auch für den Verkaufspreis vom Skoda Kodiaq tun, lassen wir offen. Unseren Testwagen mit Allradantrieb gibt es ab 57 300 Franken – darin enthalten ist das bisherige Paket an Sicherheitstechnik, das um verschiedene Features wie den Ausstiegswarner (erkennt Velofahrer, die sich von hinten nähern), den Stauassistenten (lässt das Auto bis Tempo 60 dem Vordermann folgen) oder den mitlenkenden Abbiege- und Ausweichassistenten erweitert wurde. Zudem erkennt der smarte Tscheche beim Rückwärtsfahren Fussgänger, die sich hinter dem Fahrzeug befinden – und leitet, wenn nötig, eine Notbremsung ein. Für den Schreiber dieser Zeilen überflüssig: der Travel-Assistent. Er zeigt im Display an, dass sich vor mir eine Kurve befindet. Na ja . . .

 

Da «unser» Auto mit verschiedenen Komfortpaketen und anderen Details ausgerüstet ist, werden beim Kauf genau 70 020 Franken nötig. Zu diesen Features zählen die dritte Sitzreihe, das riesige Panorama-Glasdach, die abnehmbare Anhängerkupplung oder die äusserst bequemen Sitze: Sie heizen, kühlen und massieren – mit acht verschiedenen Programmen (u.a. entspannen, klopfen, streichen). Das Ganze dauert 30 Minuten. Eine tolle Sache.

 

Für uns immer wieder inspirierend sind die grandiosen Ideen der Skoda-Techniker, welche sie traditionell ins Paket der «Simply Clever»-Lösungen packen und die das Leben an Bord erleichtern. Eine oder zwei davon sind bislang jeder automobilen Neuentwicklung mit auf den Weg gegeben worden. Klar, den Kantenschutz an den Türen kennen Sie sicherlich. Und bestimmt auch den Eiskratzer in der Tankklappe, oder den Knirps im Türholmen. Neu kommt nun das verschiebbare Ablagefach im Mitteltunnel vor der flexiblen Rücksitzbank hinzu. Und obendrauf ein Display-Reiniger vorne in der Mittelkonsole. Halt einfach nur «Simply Clever».

 




Skoda Kodiaq 2.0 TDI 4Motion
Preis ab 57 300 Fr.
Zylinder / Hubraum R4 / 1968 ccm
Leistung / Drehmoment 193 PS / 400 Nm
Antrieb 4x4, DSG, 7 Stufen
0 – 100 / Spitze 7,8 Sek, 220 km/h
Verbrauch (WLTP) 6,6 l / 100 km
Energieklasse E CO2 173 g/km
Länge / Breite / Höhe 4,76 / 1,86 / 1,68 m
Kofferraum 910 bis 2105 Liter
Anhängelast 2300 Kilo

Neuste Artikel: Automobil