Automobil

Für Sie gefahren: Skoda Enyaq RS 85X 4x4

 

Familienauto, Sportwagen, Fahrdynamiker, Kraftmeier, Komfortsofa, Raumriese, Wohnstube, Reiselimousine, Kurvenwetzer – Der Skoda Enyaq RS, neben dem Enyaq Coupé RS das zweite rein batterieelektrische Modell in der leistungsstarken RS-Familie, ist ein Vielzweck-Stromer. Mit dem Talent, immer und überall hervorragend einsetzbar zu sein. Sein serienmässiges Sportfahrwerk ist straff (aber bequem) abgestimmt, er liegt satt auf der Strasse, hat dank Allradantrieb beste Traktion und ist in Kurven nur mit Gewalt aus der Ruhe zu bringen. Obendrein nimmt es der Tscheche mit 340 PS Systemleistung (545 Nm) auch beschleunigungstechnisch mit höher dotierten Sportlern auf – wenn es sein muss, und seine Energiereserven es zulassen.

 

Was halt leider seinen Preis hat. 68 000 Franken kostet der «RS», nimmt man einige wünschenswerte Gadgets wie das Panorama-Schiebedach für 1020 Franken, die auffällige Aussenlackierung «Mamba Green» unseres Testwagens (570.–), die 21-Zoll-Aluräder «Vision RS» (890.–) oder das Maxx-Paket (u. a. Fahrersitz mit Massagefunktion, el. Vordersitze mit Memory, heizbares Dreispeichen-Lederlenkrad mit Schaltwippen) für 3160 Franken dazu, landen wir bei über 74 000 Franken. Für Normalos fast wie ein Stromschlag.

 

Dafür fahren folgende Details schon ab Werk serienmässig mit: Unter anderem die LED-Rückleuchten mit dynamischen Blinkern, die Frontgrillbeleuchtung «Crystal Face», das Kurvenlicht, die bei niedrigen Aussentemperaturen hilfreiche Wärmepumpe sowie alle nötigen beziehungsweise unnötigen Fahrer-Assistenzsysteme.

 

Ebenfalls dabei: Fahrprofilauswahl (Driving Mode Selection), der elektrisch einstellbare Fahrersitz mit Memoryfunktion, Sonnenschutzrollos an den hinteren Seitenscheiben, Rückfahrkamera, Tempomat mit Distanzkontrolle, Head-up-Display, die mehrfarbige Ambiente-Beleuchtung und ein geringer Anteil an Hartplastik. All das erscheint im gefälligen Look, auch dank den schmucken Steppnähten und die an Alcantara erinnernden Kunstfasern an Armaturenbrett und Türtafeln. Hinzu kommen Leisten in Karbon- und Chrom-Optik. Das hat Stil.

 

Die beiden Elektromotoren – je einer an jeder Achse – stellen 340 PS und 545 Newtonmeter Systemleistung bereit. Logisch also, dass es im Enyaq recht flott vorwärts geht. Aber wie verhält es sich mit der Reichweite? Um dies in ein aussagekräftiges Verhältnis zu bringen, haben wir seine Energie-Vernichtungswerte mit denjenigen des Vorgängermodells verglichen.

 

Und folgendes festgestellt: Weniger als 21,5 kWh Durchschnittsverbrauch haben wir mit dem «Alten» nie erreicht. Das kann sein Nachfolger besser. Innerorts rund um Chur brachten wir es mit ihm auf 16 kWh, im Bündner Oberland waren es 20 kWh. Allerdings: Die in Aussicht gestellte Reichweite (WLTP) zwischen 423 bis 537 Kilometer haben wir nicht ansatzweise erreicht. Grund: Der Testwagen war im November und Dezember bei uns, bei manchmal fast eisiger Kälte sowie aktivierter Innenraum-, Lenkrad- und Sitzheizung. Autobatterien mögen das nicht. Will heissen: Die vom Computer angezeigte Reichweite betrug permanent nur rund 350 Kilometer. Übrigens: Wir haben den Skoda-Akku ausschliesslich über Nacht an der heimischen Charger-Wallbox mit Wechselstrom (11 kW) aufgeladen. Es dauerte etwa sieben Stunden, bis der Ladezustand «voll» erreicht war. Damit lässt es sich gut leben – sehr gut sogar.

 

 

Skoda Enyaq RS 85X 4x4
Preis ab 68 000 Fr.
Motor 2 x Elektro
Systemleistung 340 PS / 545 Nm
Batteriekapazität 82 kWh (brutto)
Antrieb 4x4, 1 Gang
Reichweite (WLTP) 423 bis 537 km
0 – 100 / Spitze 5,5 Sek, 180 km/h
Verbrauch (WLTP) 14,8 bis 20,1 kWh / 100 km
Länge / Breite / Höhe 4,65 / 1,88 / 1,62 m
Kofferraum 585 bis 1710 Liter
Anhängelast 1200 Kilo

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