Carrosserie- und Fahrzeugbau

GR: Generalversammlung mit kulturellem Vorprogramm

 

Verschoben ist nicht aufgehoben: Mit rund einem halben Jahr Verspätung – aus den mittlerweile bekannten Gründen – fand kürzlich im Restaurant Bahnhöfli in Haldenstein bei Landquart die 37. Ordentliche Generalversammlung von «carrosserie suisse graubünden» statt. Und die begann, wie jedes Jahr, mit einem interessanten und lehrreichen Rahmenprogramm, das sich keiner der Gäste hat entgehen lassen wollen.

 

Treffpunkt war nämlich nicht etwa der für seine Wildspezialitäten bekannte Durchführungsort der Versammlung, sondern das im 16. Jahrhundert entstandene Renaissance Schloss Haldenstein – beziehungsweise der davor liegende Parkplatz. Von da aus gings ein paar Schritte zu Fuss ins Rätische Museum – und zu einem geführten Rundgang durch den Kulturgüterschutzraum. Dort lagern rund 100 000 historische und volkskundliche Gegenstände, die einen engen Bezug zum Kanton Graubünden, seinen 108 Gemeinden und Bewohnern haben. In der ab 1872 aufgebauten Sammlung befinden sich zum Beispiel viele Archäologische Funde aus der Steinzeit bis hin zu Objekten aus der Moderne – nebst vielem der erste elektrische Kühlschrank, der im Kanton installiert worden ist. Weiter gehören eine «Münzsammlung» mit 5000 Bündner Münzen, Prägestöcken und Banknoten genauso in den Fundus wie Waffen oder heimische Leiterwagen und Schlitten schon aus dem 17. Jahrhundert.

 

Die anschliessende Versammlung, zu der Präsident Bruno W. Claus dreissig Sektionsmitglieder und Gäste begrüsste, brachte hinsichtlich Geschäfte keine Überraschungen hervor. Alle Traktanden inklusive Budget 2020 und Jahresrechnung 2019 wurden verabschiedet, und der bestehende sechsköpfige Vorstand bleibt auch in den kommenden drei Jahren zusammen: Bruno W. Claus (Präsident), Joos Pinggera (Vizepräsident), Gaudenz Coray, Rico Gruber, René Gruber und Arno Theus sind einstimmig gewählt.

 

Gaudenz Coray, Präsident vom Ausbildungsverbund «NOS» (Nordostschweiz), zu dem die Sektion Graubünden gehört, gab im Anschluss einen kurzen Rück- und Ausblick von der Ausbildung der Lernenden aus dem Kanton. Er schilderte die besonderen Umstände der Lehrabschlussprüfungen unter Corona-Bedingungen, informierte über den bevorstehenden «Lehrlings Informationstag» in der STFW in Winterthur (Schweizerische Technische Fachschule) und richtete den dringenden Appell an die anwesenden Carrossiers, in ihren Unternehmungen weiterhin junge Fachleute auszubilden. «Sie sind die zukünftigen Motoren unserer Wirtschaft», sagte Coray.

 

Extra für die Generalversammlung von Zofingen (AG) ins Bündnerland gereist waren von der «carrosserie suisse»-Geschäftsstelle Bruno Moser (Kundenberater) und Thomas Rentsch (Direktor), der einige neue Informationen im Gepäck hatte. Er berichtete vom abgesagten Branchenevent in Thun beziehungsweise von der Nachfolge-Veranstaltung «aftermarket-CH» in Bern, die vom 10. bis 13. November 2021 über die Bühne gehen soll. Und von der bevorstehenden Fusion mit den Carrossiers aus der Romandie: Sie beschert dem Carrosserieverband per 1. Januar 2021 vier neue Sektionen, 200 Neumitglieder und mehr Stärke auf allen Ebenen. Zudem kündigte er an, dass Vertreter von «carrosserie suisse» in Kürze die Bündner Betriebe besuchen werden, um vor Ort die neue dreijährige Lehre als Carrosseriereparateur EFZ vorzustellen.

 

Das letzte Wort an diesem Abend hatten Daniel Marti (Geschäftsführer) und Attila Zalan (Gebietsleiter) von der Marti + Co. AG in Buchs (SG): Sie stellten ihre in den Bereichen Schmiermittel, Reinigung, Farben und Lacke tätige Firma in einem interessanten fünfminütigen Schnelldurchlauf vor.

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