Carrosserie- und Fahrzeugbau

CUI + Five Star sind Geschichte, Repanet Suisse ist Zukunft

 

Von Heinz Schneider (Text) und Irene Schneider (Fotos)

 

«Es ist ein historischer Moment, ein Meilenstein im Hotel Meilenstein» – unter dieser Prämisse hiess André-Koch-CEO Enzo Santarsiero seine Gäste kürzlich willkommen. Die geladenen Gäste – das sind rund 60 Personen und Vertreter von dreissig Carrosserieunternehmungen, bislang Mitglieder der Netzwerke CUI und Five Star. Zur Erinnerung: Am 12. November 2021 hatte carwig.ch als Primeur vermeldet, dass diese beiden Netzwerke vom Markt verschwinden und sich unter dem Dach von Repanet Suisse wiederfinden werden, das vor rund zehn Jahren von der André Koch AG gegründet worden ist.

 

Nun also ging es in einer Art Kick-off-Meeting im Hotel Meilenstein in Langenthal darum, Repanet Suisse den ehemaligen Partnern von CUI- und Five-Star im Detail vorzustellen, zu erklären (E. Santarsiero: «Wir sind viel mehr als nur ein Klub») und diese zum Beitritt in das für sie neue Netzwerk einzuladen. Dafür war fast das gesamte André-Koch-Team sowie die Spitze von Five-Star-Gründer Axalta anwesend, vertreten durch Thomas Nussbaum, Roberto Leucci und Thomas Melzer (Axalta Coating Systems Germany GmbH).

 

«Heute geht es nicht um Lacke. Egal, ob Sie mit den Produkten von Standox, Cromax oder Spies Hecker arbeiten – heute geht es nur um Sie. Und um die Beantwortung der Frage, ob Sie sich im immer schwieriger werdenden Markt gut positionieren, die Rentabilität verbessern und als Repanet-Suisse-Mitglied unabhängig bleiben wollen», sagte Enzo Santarsiero gewohnt leidenschaftlich. Betonte aber gleichzeitig, dass nicht das Wachstum von Repanet Suisse im Vordergrund stehen würde. «Bis Ende Jahr werden wir mit 200 statt wie bisher 170 Partnern zusammenarbeiten. Doch wir wollen nur die Besten der Besten dabeihaben, wir möchten Sie», sagte er.

 

Dabei verglich er das Netzwerk erneut mit einem Fitness-Center: «Wer dort ein Abo löst und nie hingeht, bekommt keine Muskeln. Genauso ist es bei Repanet Suisse.» Damit meinte er natürlich all die Vorteile, die im Netzwerk geboten und von den Neumitgliedern nur aktiv genutzt werden müssen – zum Beispiel die Kontaktpflege mit Schadensteuerungsfirmen beziehungsweise potenziellen Auftraggebern wie Versicherungen, der Autoindustrie, den Leasing-Gesellschaften und Fuhrpark-Managern. Oder auch die vielen individuellen Beratungen, Schulungen und Seminare – zum Beispiel für Drücktechnik, Kommunikation, praktisches Führen oder die Anwenderkurse (u. a. Silver Dat3).

 

Und wie lautet nun das Fazit der angesprochenen Carrossiers? Durchaus positiv, aber nicht euphorisch, wie carwing.ch am Abend nach dem Kick-off-Meeting in einer repräsentativen Umfrage hat in Erfahrung bringen können. Klar, dass beim einen oder anderen langjährigen Mitglied von Five Star (gegründet 2005) nicht das lachende, sondern das weinende Auge besser zu sehen war. Zum Beispiel bei Marco Flückiger von der Carrozzeria Moderna in Locarno: Er trauerte nicht nur dem Five-Star-Spirit etwas nach, sondern brachte auch die getätigten und nun hinfälligen Investitionen in Beschriftungen, Werbemittel oder Homepages zur Sprache. Doch das sind Probleme, die mit der Zeit individuell zu lösen sein sollten, war sich auch Axalta-Schweiz-Geschäftsführer Thomas Nussbaum zu hundert Prozent sicher.

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