Carrosserie- und Fahrzeugbau

GV Ostschweiz: Spass, viele News und alles über Wein

 

Von Heinz Schneider (Text) und Irene Schneider (Fotos)

Da gibt es nichts zu rütteln: Geht es um Organisation und Durchführung von Jubiläen oder Generalversammlungen, brillieren die Verantwortlichen von «Carrosserie Suisse Ostschweiz» aus der Tradition heraus immer mit genialen Einfällen und zündenden Ideen. Das war im Jahre 2018 der Fall beim 40-Jahre-Jubiläum, das unter anderem mit einem Corso von rund 50 klassischen Automobilen, einer Prämierung sowie einem Galadinner auf dem Greuterhof Islikon zelebriert wurde. Oder eben im Hinblick auf die GVs: Zum Beispiel 2014 im Golfpark Waldkirch inklusive Golf-Schnupperkurs, 2016 in der Kartause Ittingen (Mönchskloster mit u.a. Fischzucht, historischem Kräutergarten) oder 2019 im «Brüggli» in Romanshorn. Immer Teil davon: Ein äusserst spannendes und lehrreiches Rahmenprogramm.

 

Genau in diesem Stil ging vor wenigen Tagen die 44. Generalversammlung über die Bühne – im Weingut Tobias Schmid & Sohn in Berneck (SG), wo sich rund 80 Carrossiers und Gäste sowie 27 Stimmberechtigte einfanden. Gestartet wurde logischerweise mit einer Führung durch die Weinkeller, dann gings zum Begrüssungs-Apero und gleich anschliessend mitten durch die offizielle Traktandenliste. Und die endete ohne Überraschung: Alle Geschäfte inklusive Jahresbericht, Jahresrechnung 2021 oder Budget 2022 (beide weisen einen Gewinn aus) wurden einstimmig durchgewunken. Mit acht Austritten und ebensovielen Neueintritten unverändert bleibt neben der Sektions-Mitgliederzahl (77 A, 19 B) die Zusammensetzung des Vorstandes: Fabian Eugster (Präsident), Romina Leutenegger (Rechnungswesen), Willi Frei sowie Franz Fritschi und Peter Schubiger sind für eine weitere dreijährige Amtszeit gewählt.

 

Natürlich liess es sich dieser Vorstand nicht nehmen, das eine oder andere Sektionsmitglied zu ehren. So zum Beispiel Franz Fritschi (Larag, Wil) für seine langjährige Vorstandsarbeit, die Carrosserie Pfister für ihr 50-Jahre-Jubiläum sowie Kursleiter und Chefexperte Herbert Kunz von der «Schweizerischen Technischen Fachschule Winterthur» (STFW), der leider aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein konnte.

 

Die letzten Themenblöcke – vor dem hervorragenden und von der «Rheintal Gastronomie» zubereiteten Abendessen – gehörten vier Rednern, denen man noch so gerne zuhörte. STFW-Direktor Olaf Pfeifer informierte unter anderem über die Finanzlage seines üK-Zentrums (hervorragend), die Höhe der Lehrlingszahlen (erfreulich) und über die Ausbaupläne der Schule (umfassend) mit neuem Unterrichtsgebäude und zusätzlichen «Hotelzimmern» für auswärtige Lernende. Die Arbeiten sollten 2026 abgeschlossen sein und dürften rund 62 Millionen Franken verschlingen.

 

Die Geschäftsstelle von «Carrosserie Suisse» in Zofingen entsandte Thomas Rentsch (Leiter Berufsbildung) und Direktor Daniel Röschli (seit 100 Tagen im Amt) nach Berneck, wobei Letzterer die (heikle) Aufgabe hatte, das neue und ab DV 2022 gültige Beitragsreglement und den damit verbundenen neuen GAV im Detail vorzustellen. Thomas Rentsch machte den Fachkräftemangel zum Thema – in erster Linie anhand des Berufszweiges «Carrosseriespengler/in». Zum Vergleich: Im Jahre 2008 schlossen 240 Spengler ihre Lehre (EFZ) ab, 2021 waren es gerademal 144. Kein Pessimist, wer da ein gewaltiges Problem auf die Branche zukommen sieht. Die Spitze etwas brechen könnte die neue dreijährige Ausbildung zum «Carrosseriereparateur»: Sie startet im Herbst dieses Jahres und ist in erster Linie für jene Schulabgänger gedacht, die ihre Stärke in den handwerklichen Arbeiten haben und weniger im schulischen. Für Betriebe mit hohem Anteil an Montage- und Demontagearbeiten könnte dieses Angebot ideal sein – erst recht, wenn sie obendrein noch in der Instandsetzung von Carrosserieteilen überdurchschnittlich aktiv sind.

 

Zum Schluss wandte sich Sektionspräsident Fabian Eugster, der bis dahin mit Schwung und äusserst positiver Ausstrahlung durch die Versammlung navigiert hatte, nochmals an die Versammlung. Sein Thema: Das neue Scheibenreparaturkonzept, mit dem die Carrossiers das an Fremdanbieter verlorene Scheibengeschäft in die eigenen Werkstätten zurückholen und neu aufleben lassen möchten. Es richtet sich ausschliesslich an die Mitglieder von «Carrosserie Suisse Ostschweiz». Und wie es scheint, mit Erfolg: 25 von 79 Mitgliederbetrieben machen bereits mit.

 

Weitere News und Eindrücke von der 44. Generalsversammlung entnehmen Sie bitte unserer Fotogalerie.

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