Carrosserie- und Fahrzeugbau

Top-Aussteller, Top-Vorführungen: Glänzende Messe in Oensingen

 

Von Heinz Schneider (Text) und Irene Schneider (Fotos)

Die Liste ist lang, sehr lang. Autel, Celette, 3M, De Beer, Mirka, Rupes, Sia Abrasives, Sika, Sikkens, Wieländer + Schill – diese Firmen und noch mindestens zehn mehr präsentierten ihre Produkte und Neuheiten an der «Automotive Hausmesse» in Oensingen (SO). Zum Event, der am vergangenen Freitagabend und Samstagmorgen über die Bühne ging und sich ans Carrosserie- und Garagengewerbe richtet, hatten Carbesa, Glas Trösch Autoglas und Rapid Autoglas eingeladen.

 

Klar, dass der Programminhalt mit diesen ausstellenden Geschäftspartnern noch lange nicht ausgeschöpft war. Denn unter anderem gehörten ein Wettbewerb, Sim Racing, eine Gartenwirtschaft mit «gluschtigen» Verpflegungsmöglichkeiten sowie spannende Vorführungen ebenfalls zum Unterhaltungs- und Weiterbildungsangebot. So zum Beispiel der Extremtest «Scheibenverklebung mit Airbag-Crash», durch- und vorgeführt von den Anwendungstechnikern Beat Küffer und Erich Meyer (siehe Fotogalerie) von Glas Trösch Autoglas.

 

Bei dieser Demonstration ging es darum, anhand von zwei VW-Modellen aufzuzeigen, was passiert, wenn eine Frontscheibe erstens korrekt und zweitens eben unfachmännisch und nicht mit den vorgeschriebenen Materialien gemäss Richtlinien des Automobilherstellers ersetzt wird. Sie kann sich nämlich unter Umständen (z. B. poröser Klebstoff) aus dem Rahmen lösen. Die Konsequenz daraus: Öffnen im korrekt reparierten Auto nach einem Aufprall die Airbags, stützen sich diese nach vorne an der Windschutzscheibe ab, Fahrer und Beifahrer fallen weich. Beim VW mit der unsachgemäss eingesetzten Scheibe passierte in Oensingen hingegen folgendes: Sie sprang durch den vom Airbag ausgelösten Druck aus dem Rahmen, der Gegendruck fiel weg, und der Dummy auf der Beifahrerseite knallte mit Kopf und Körper gegen das Armaturenbrett. Im Ernstfall ein Horrorszenario.

 

Viel Wissenswertes gab es ebenfalls am Stand von «Wieländer + Schill» zu entdecken – unter anderem ein neues Lackierrad für Elektroautos, das sich nach dem Entfernen von Schrauben quasi wie ein Satellit um die eigene Nabe dreht. Oder bei Celette: Dort führte Jürgen Braun (Sales/Techniker Manager DACH) den Interessenten unter anderem die neue Software-Lösung für die Celette-App und das elektronische Vermessungssystem «Eagle» vor. Das Gerät hat in Frankfurt den Innovationspreis gewonnen, kostet 12 900 Franken und war während der Hausmesse zum Aktionspreis von 9900 Franken zu haben.

 

Wie aber kommen die drei eingangs genannten Firmen dazu, einen solchen Event mit zweitägigem Mammutprogramm für etwa 700 bis 800 Gäste – davon überraschend viele aus der Romandie – auf die Beine zu stellen? «Wir hatten vor Corona ähnliche Formate – eines zum Beispiel in Winterthur», sagt Urs May (Managing Director Carbesa). «Zudem nutzten wir jeweils Genf und die Schweizer Berufsmeisterschaften in der Calag in Langenthal als Plattform für Fachgespräche und Kundenkontakte. Als die Veranstaltungen gestrichen wurden, wagten wir uns im vergangenen Jahr zum ersten Mal an einen eigenen Event am Standort Oensingen.» Mit Erfolg: Ausgabe Nummer 2 in diesem Jahr hatte in allen Dimensionen nochmals zugelegt, und wer sich bei Ausstellern, Geschäftspartnern und Besuchern umgehört hat, erhielt durchwegs nur positive Feedbacks. Was Urs May gegenüber carwing zu folgendem Fazit veranlasste: «Wir halten am Event fest. Fürs kommende Jahr haben wir durchaus Potential, einige zusätzliche Aussteller und auch mehr Gäste – ich denke da an vielleicht zweihundert – bei uns zu begrüssen».

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