Carrosserie- und Fahrzeugbau

Repanet Suisse: Top-Meeting mit vielen Aha-Erlebnissen

 

Von Heinz Schneider (Text) und Dennis Mario Schneider (Fotos)

Es war wieder soweit: Die André Koch AG lud zur «Repanet Suisse Jahreskonferenz 2023». Mit rund 280 Personen inklusiv 180 Mitgliederbetrieben, Versicherungsvertretern, Partnern, Providern, Gästen, der André Koch-Geschäftsleitung sowie dem Marketing-und Verkaufsteam ging es für die neunte Auflage nach Dübendorf (ZH) – zur letzten Versammlung übrigens vor dem Zehnjahre-Jubiläum (15. bis 17. November 2024), das die Teilnehmenden für eine Bomben-Party in den Europa-Park nach Rust bringen wird.

 

Treffpunkt in diesem Jahr: Eventcenter «The Hall», wo die Gäste von der charmanten Moderatorin Christa Rigozzi begrüsst wurden. Und die so nebenbei, natürlich wie immer sattelfest in drei Landessprachen, auch gleich noch Axaltas Farbe des Jahres 2023 vorstellte. Sie heisst «Techno Blue» und zeichnet sich durch Farbverschiebungseffekte aus. Nach der Tessinerin war die Reihe an Dominic Schenker (Business Development André Koch) – er gab einen informativen Rückblick und Ausblick von «Repanet Suisse» (u. a. Zertifizierungen, Rezertifizierungen) und bat schliesslich die Anwesenden, mit einer Schweigeminute dem kürzlich im Alter von 60 Jahren verstorbenen Reto Neff (Helvetia Versicherungen) zu gedenken.

 

Dann ging im Saal eine Seitentüre auf, und hereinkam, nein, fuhr, Enzo Santarsiero im in «Techno blue» lackierten Microlino für seine Willkommensrede – begleitet von den Klängen von «Eye of the Tiger» von «Survivor» aus Rocky III. In seiner inspirierenden Rede erwähnte der CEO der André Koch AG die künstliche Intelligenz («Sie wird uns in Zukunft eng begleiten»), erinnerte an die Herausforderungen der Vergangenheit (Covid-Folgen, Energiekrise, Margendruck, Preisentwicklung) und liess es sich nicht nehmen, die gute Arbeit und den Erfolg seiner Unternehmung und den Mitarbeitenden herauszustreichen: «Unser Marktanteil stieg innerhalb von zehn Jahren von zwölf auf 35 Prozent», sagte er, nicht ohne Stolz. Im Zentrum stand somit das begeisternde Thema der Erfolgsbeeinflussung des Umfeldes, in dem man sich bewegt. Gleichzeitig verwies er auf die fünf wichtigsten Dinge, die nach seiner Meinung den Schlüssel zum Erfolg bilden: Leidenschaft und Überzeugung – das Fokussieren auf das Wichtigste – Disziplin, Beharrlichkeit und Geduld – Fairness und Ehrlichkeit sowie das gemeinsame erfolgreiche Leben in Netzwerken und Partnerschaften.

 

Auf seinen Speech erfolgte der Start in den Referenten-Marathon. Zuerst mit Roberto Monosi von Smile («Mit dem Internet ist die Distanz zwischen den Menschen geschlossen»): Er zeigte auf, wie man erfolgreich eine 100%-Online-Versicherung wie Smile aufbaut und führt. Und danach mit Remo Mucha von der Helion Energy AG. Er erinnerte an unsere grosse Abhängigkeit vom Ausland punkto Energiebedarf («Wir geben jährlich rund acht Milliarden aus für den Import von Gas und Erdöl») und zeichnete nach, was künftig alles passieren könnte in unserem Energiesystem. Johannes Weirather von Carvolution-Tochter «Fari» schliesslich stellte die Plattform für Occasionsautos seines Unternehmens vor.

 

In der Folge ging es Schlag auf Schlag – mit vier Referenten, die im Achtminuten-Takt ihre Firmen und Dienstleistungen präsentierten. Severin Lüthert (Toni Digital) ermöglichte den Einblick in sein Unternehmen, das den schnellen Einstieg in den Versicherungsmarkt mit seiner benutzerfreundlichen All-in-One-Versicherung als Dienstleistungslösung anbietet und in preislicher Hinsicht ganz vorne mitspielt. Jörg Brauen (Smart Claim Xpert Center) wiederum informierte über «XPert Speed» – ein neues Tool für die Online-Schadenerfassung in fünf Schritten, welches den Carrossier bei seinen administrativen Arbeiten entlastet und ihm Freiräume schafft für seine Kernaufgaben. Bewunderung und Applaus erhielten Fabian Pfister (Carrosserie Pfister, Herisau AR) und Thomas Zumbrunn (Carrosserie Zumbrunn, Sissach BL). Während der Appenzeller Pfister das Generationenprojekt seines Unternehmens unter modernsten Gesichtspunkten vorstellte (Neubau mit energieautarker Werkstatt, effizientes Energiemanagement), schilderte Zumbrunn den umfassenden Umbau seiner Carrosseriewerkstätte. Die Stichworte: Nachhaltige Energieproduktion vor Ort dank eines eigenen Kraftwerks, Aufheizen mit Warmwasser sowie mit Wärme und Strom aus Hackschnitzeln und Solarenergie.

 

Der Abschluss des Morgenprogramms vor dem Stehlunch gehörte Oliver Ouboter: Er zeichnete den Entwicklungsweg seines Schweizer Elektroautos Microlino nach – ein Zweisitzer im Stil der Kabinenroller aus den Fünfziger Jahren wie die BMW Isetta. Der kleine Stromer – er stellt eine eigene Fahrzeugkategorie dar – kostet rund 15 000 Franken und bietet 230 Kilometer Reichweite.

 

Nach dem Lunch mit feinem Mittags-Catering startete ein weiteres Highlight: Das mit Spannung erwartete Podiumsgespräch unter der Leitung von Kommunikationsprofi Reinhard Kronenberg. Mit dabei: Andi Stalder (Carrosserie Suisse), Jonas Hager (Carvolution), Emil Laib (Helvetia), Gabriel Galliker (Garage Galliker Gruppe) und Luciano Paludi von der ESA. Neben vielen branchenspezifischen Aussagen und Diskussionen über Schadensteuerung, Partnerschaften, Stundenansätzen, Kundenzufriedenheit, Investitionen, Kalkulationen und Margen gab es auch Themen, die zum Schmunzeln anregten. Zum Beispiel die Frage des Moderators an die Referenten, was sie denn am Morgen beim Aufstehen so alles antreibt. Viele witzige und auch tiefgründige Antworten waren zu hören – wie zum Beispiel diejenige über die Aussicht, den kommenden Tag mit interessanten Menschen gestalten zu können. So ähnlich klang es auch von Luciano Paludi, Geschäftsführer «Clearcarrep» bei der ESA: Er hob die Herausforderungen hervor, die sein beruflicher Alltag bereithält und die es gilt, gemeinsam mit den Kunden zu meistern. Zudem einigte er sich zum Schluss mit seinen Gesprächspartnern darauf, dass sie alle – obwohl aus verschiedenen Bereichen des Schadenreparaturmarktes kommend – doch einen Nenner gefunden haben: Nämlich sich im Interesse der gemeinsamen Kunden stets für einen fairen und partnerschaftlichen Austausch untereinander einzusetzen.

 

Schnell, treffend und kurz fassten sich in der Folge Rene Früh von der «Zürich Versicherung» (stellte Help Point von), Dieter Hierholz von der «ASS Automotive Sales Solution AG» (präsentiert Moses, die offene Plattform für Mobility Services) und Daniel Lanz, dessen Firma «Car Net» seit 1998 als Flottenmanagement arbeitet und ein Schadenvolumen von jährlich fünf Millionen Franken steuert – Tendenz steigend.

 

Der spätere Nachmittag schliesslich gehörte Patrizia Santarsiero und ihrem Vortrag über «Self-Leadership – bringe deine PS auf die Strasse». Wie diese Selbstführung geht, erfuhren die Anwesenden während einer eindrücklichen Speech der Motivatorin, die sich selber auch als Glaubenssatz-Detektivin, Gewohnheits-Biegerin, Lebens-Umsetzerin oder Impuls-Geberin bezeichnet. Darüber hinaus schilderte sie am Beispiel vom jungen Bekannten Markus, was im Leben dazu führen kann, seine Träume (doch) nicht umzusetzen. «Er wollte damals mit seinen Ideen und Plänen die Welt erobern», erzählte sie. «Doch später hat er sich als Porsche mit Standschäden entpuppt». Mögliche Ursachen: Selbstzweifel, Bequemlichkeit, eventuell Versagensängste. Dass man das vermeiden kann, lehrt die Speakerin und Trainerin («Mache nicht länger andere für Dein Leben verantwortlich!») in 1:1 Turbo-Coachings und Kursen.

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