Carrosserie- und Fahrzeugbau

GV Zürich: Sehr viele Good News, aber auch Bad News

 

Von Heinz Schneider (Text) und Dennis Mario Schneider (Fotos)

Die 78. ordentliche Generalversammlung von «Carrosserie Suisse Zürich» im «Golfpark Otelfingen» ist Geschichte. Doch sie hatte einiges an Newswert und Überraschungen parat. Zwar nicht bei den statuarischen Geschäften (hinsichtlich Abstimmung lief alles glatt, sämtliche Traktanden wurden durchgewunken), doch mit Sicherheit im Hinblick auf die geplanten Sektions-Tätigkeiten, den personellen Mutationen oder bezogen auf die Referenten, die von Präsident Michael Oesch angekündigt worden waren. Doch davon später.

 

Wir starten mit den Personalien. Für den zurücktretenden Revisor Guido Walde fanden die Verantwortlichen für die Amtszeit 2024 bis 2026 glücklicherweise einen Nachfolger. Es handelt sich dabei um Daniel Krauer von der «Krauer Carrosserie AG» in Fehraltorf: Er war vor Ort und stellte sich gleich persönlich vor.

 

Das sind gute Neuigkeiten. Ganz im Gegensatz zu denen, die Michael Oesch zuvor unter Traktandum 5 (Mutationen) zu verkünden hatte. Genau wie im Vorjahr haben nämlich 2023 sage und schreibe neun Betriebe die Mitgliedschaft im Verband «Carrosserie Suisse Zürich» aufgekündigt. Diesen Austritten steht ein einziger Eintritt gegenüber: Derjenige der «Spezialwerchstatt AG» in Hittnau. Als Vertreter waren Roland Selinger und Christian Kunz dabei. Und für sie gabs von den Anwesenden – rund 50 an der Zahl, plus Vorstand und inklusiv der 17 von 127 Mitgliederbetrieben – eine Standing Ovation.

 

Viel Applaus erntete Michael Oesch für seine Ankündigung, die Sektion Zürich werde am Samstag, 15. Juni eine Töfflitour über den Atzmännig auf die Beine, pardon, Räder, stellen – inklusiv toller Aussicht auf den Churfirsten, Säntis sowie in die Glarner und Schwyzer Alpen. Das erkundungsreiche Gebiet auf dem Gemeindegebiet von Eschenbach (SG) bietet viel Abwechslung mit Seilpark, Rodelbahn, Freizeitpark und Wanderwegen. Zum Anlass – inklusiv Fondue-Essen – sind alle herzlich eingeladen. Mehr Informationen darüber hat das Sekretariat Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

Darüber hinaus bestätigte der Sektionspräsident den Entscheid der Verantwortlichen, dass die kommende QV-Feier im Juli nicht wie gewohnt in der «Schweizerischen Technischen Fachschule Winterthur» abgehalten werden kann, sondern auf dem Zeughausareal in Uster. Grund: Die STFW wird in den kommenden drei Jahren in einer Art «Mega-Projekt» für 60 Millionen Franken umgebaut. Dafür muss der grosse Parkplatz zugunsten einer Mensa weichen, direkt darüber entstehen fünf Stockwerke mit achtzehn Werkstätten und Ausbildungsräumen.

 

Was dieser Umbau sonst noch alles beinhaltet, das verriet STFW-Direktor Olaf Pfeifer. Unter anderem wird die künftige «STFW-Handwerkstadt» auf ihren 6100 Quadratmetern Bildungsfläche für die auswärtigen Lernenden auch ein modernes Hotel mit 42 Zimmern und ein Parkhaus mit 290 Stellplätzen aufweisen. Im August 2027 sollten die Bauarbeiten erledigt sein, dann sind die insgesamt 22 000 Quadratmeter verbaut, mehr Veränderungen sind nicht mehr möglich.

 

Ebenfalls äusserte sich Olaf Pfeifer über die finanziellen Aspekte des Zürcher üK-Zentrums. Um es vorwegzunehmen: 2023 war ein gutes Jahr. Der Umsatz (fakturierte Kursgelder) beträgt 20,4 Millionen Franken, damit verfügt die STFW aktuell über 26 Millionen Franken flüssige Mittel. Auch die Lehrlingszahlen sind stabil: 600 Jugendliche besuchen aktuell die Ausbildungsstätte, und die anvisierten drei Klassen mit Lernenden aus dem neuen Berufszweig «Carrosseriereparateur/in» sind Tatsache. Zudem bietet das üK-Zentrum künftig eine Vielzahl neuer Weiterbildungskurse und Schulungen an.

 

Ein weiterer Referent war NOS-Präsident Rolf Rast: Er erinnerte die Gäste unter anderem an den bestens organisierten Fahrzeugschlosser-Wettbewerb im Februar an der STFW. Dort sind für den 22. März 2025 auch die Regionalmeisterschaften vorgesehen – unter der Leitung von Patric Nägelin von der Firma Blutech. Ebenfalls ein spannendes Referat hielten Reto Odermatt und Ulas Eren bereit: Die beiden Experten der SUVA Wetzikon zeigten mit zusätzlichen Kurzfilmen auf, was man alles tun kann, um die exorbitant hohe Zahl an Freizeitunfällen zu reduzieren.

 

Verbandsdirektor Daniel Röschli informierte schliesslich über die Bedeutung und Wichtigkeit des soeben in Kraft getretenen Gesamtarbeitsvertrages. «Der GAV ist ein gutes Instrument, um hervorragende Arbeitsbedingungen zu schaffen – auch im Hinblick auf ein tipptoppes Verhältnis mit den Westschweizer Sektionen», sagte er. Unterliess dabei aber nicht, darauf hinzuweisen, dass künftig gewisse Anpassungen nötig sein werden. Eine angedachte und momentan diskutierte Änderung bei den solidarischen Beitragszahlungen ist die Schaffung eines Berufsbildungsfonds, der die bisherige Lösung ersetzt.

 

Dass der GAV 2025 jedoch noch mehr Zündstoff birgt, darüber gibt es keine Zweifel. Denn zu den Begehrlichkeiten der Gewerkschaften gehören zum Beispiel mehr Elternzeit, sieben Wochen Ferien, Gratis-Kitas und noch sehr viel mehr. Was den Schreibenden zur Frage drängt, ob die Menschen in Zukunft überhaupt noch arbeiten wollen.

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