Fribourg feiert seine neuen Carrosserie-Profis – mit Applaus, Anerkennung und einer Portion Rock'n'Roll. Oder anders gesagt: Es gibt Abende, da liegt Gänsehautstimmung in der Luft. Einer davon war im Forum Fribourg, wo Freunde, Angehörige und Ausbildner zusammenkamen, um jenen zu applaudieren, die wissen, wie man aus Dellen wieder Kurven macht – die Absolventinnen und Absolventen der Carrosserieberufe.
Nach Monaten des Lernens, Schraubens, Schleifens und Lackierens – mit ölverschmierten Händen und Farbspritzern bis hinter die Ohren – war es endlich so weit: die QV-Feier. Das EFZ in der Tasche, der Weg ins Berufsleben offen. Oder wie Christophe Nydegger, Vorsteher des Amts für Berufsbildung, es formeller, aber nicht minder treffend sagte: «Das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis ist nicht nur ein Zertifikat, es ist ein Schlüssel zu unzähligen Möglichkeiten.»
Einer, der weiss, was die jungen Profis durchgemacht haben, ist Fabien Monney, Chefexperte der Lackierberufe. Während des Qualifikationsverfahrens stand er den Lernenden mit Rat, Tat und stoischer Ruhe zur Seite. «Unsere Aufgabe ist es, den Druck zu nehmen und Raum für Entfaltung zu schaffen», erklärte er. Prüfungen sollen nicht lähmen – sie sollen leuchten. Im Idealfall in Metallic-Lack.
Leuchten durfte an diesem Abend auch Gianna-Maria Bächler von der Carrosserie Remund in Büchslen. Sie wurde als beste Carrosserielackiererin des Kantons ausgezeichnet – was nicht nur mit Applaus, sondern vermutlich auch mit einem erleichterten Seufzer in der Werkstatt gefeiert wurde.
Für die nächste Generation an Carrosserieprofis hat Monney einen Tipp, der so simpel wie goldrichtig klingt: «Zuhören, mitdenken, im Betrieb Fragen stellen – das macht den Unterschied.» Und ja, ein Blick auf die Prüfungen der Vorjahre schadet auch nicht. Nicht vergessen wollte Monney zudem die stillen Helden im Hintergrund: die Betriebe. Ohne sie – so Monney – «wäre das duale Bildungssystem undenkbar.»
Und weil kein Fest ohne Musik komplett ist, durfte am Ende auch gerockt werden: Die Band «Gemma del Sol» sorgte für die passende Soundkulisse. Und während sich die frisch diplomierten Fachleute unter das Publikum mischten, wurde eines klar: Der Abend war kein Schlussstrich. Eher ein Startknopf.