• Homeslider Text:

    Reparieren, vernetzen,

    schippern:

    Repanet macht

    Halt am Bodensee

  • Homeslider Textposition: Links

Von Heinz Schneider (Text) und Irene Schneider (Fotos)

«Axalta – André Koch» lud zur zweiten Auflage der diesjährigen Jahrestreffen-Tour von «Repanet Suisse». Wir haben bereits berichtet: Statt wie gewohnt alle 230 Carrosseriepartner sowie die Vertreter von Flotten, Leasing und Versicherungen an einem einzigen Jahrestreffen zusammenzutrommeln, wird das Ganze heuer auf vier Events in vier Regionen verteilt. Nach dem Auftakt in der Romandie, wo die «Carrosserie du Pont de Thielle» in Gals (BE) die Gastgeberrolle übernommen hatte, folgt demnächst Bern und später noch das Tessin. Kürzlich nun war die Ostschweiz an der Reihe – und die Bühne gehörte dem «Eugster Car Center» in Thal bei Rorschach (SG).

Ein Betrieb, der so gar nicht in die Schublade «klassische Carrosserie» passt. 2010 startete Fabian Eugster, damals 24, praktisch als Ein-Mann-Band. Fünf Jahre später zog er in eine grössere Werkstatt, heute leitet er im nicht einmal vierten Lebensjahrzehnt einen Betrieb, der seit März 2023 in einem hochmodernen Neubau residiert – und dort Massstäbe setzt. Eugster versteht sich längst nicht mehr nur als Carrossier, sondern als Mobilitäts-Dienstleister: Fahrzeugverkauf, ein «Felgen Center», Fahrzeugbeschriftungen in Eigenregie, dazu Lackierungen vom Postauto bis zum Bagger. Und wer glaubt, eine Scheibe müsse bei jedem Schaden gleich ersetzt werden, lernt im hauseigenen «Scheiben Center» schnell das Gegenteil. Das Credo lautet «reparieren statt ersetzen» – eine Philosophie, die sich auch im «Carrosserie Center» durchzieht. Selbst ein Hagelscanner steht parat, der in den letzten Tagen reichlich zu tun hatte.

Treffpunkt der angemeldeten 105 Netzwerkmitglieder und Gäste war der Flugplatz Altenrhein. Von dort gings per Bus zum «Eugster Car Center», wo das Programm in zwei Punkten an jenes aus der Romandie anknüpfte. Daniel Fuchs von «Axalta – André Koch» stellte mit «Glass Rep» jenes neue Netzwerk vor, das ab 2026 mit rund 120 Partnerbetrieben starten wird. Angesichts von jährlich rund 250 000 Glasschäden in der Schweiz (90 Prozent an Windschutzscheiben) und einem Reparaturumsatz von 300 Millionen Franken klingt das nach einem Markt mit viel Potenzial. Die Botschaft: weniger ersetzen, mehr reparieren. Nachhaltigkeit zum Quadrat. Auch «PDR Ribo» war vor Ort und präsentierte die «Keco GPR»-Methode, bei der Dellen nicht geschweisst, sondern geklebt werden – ohne Funken, dafür mit Tempo und erstaunlich sauber.

Offiziell begrüsst wurden die Gäste von Enzo Santarsiero, dem scheidenden Managing Director von «Axalta Coating Systems Switzerland». Danach übernahm Dominic Schenker und berichtete über Neuigkeiten aus dem Netzwerk: neue Partnerschaften mit UPTO (Axa Mobility Services), Derendinger (für Schulungen), Enterprise, Nowaclean und Swiss DLC. Weniger erfreulich: Die Zusammenarbeit mit dem Berner «Xpert Center» endet im Januar 2026. Ab Februar soll jedoch ein neuer strategischer Partner einspringen.

Nach der Theorie folgte das Vergnügen. Per Bus ging es an den Schiffsteg Altenrhein, wo die MS Säntis wartete – ein stilvolles Schiff von 1956, 40,5 Meter lang, 180 Plätze, 2017 liebevoll restauriert. Zwei Stunden lang kreuzte die Gesellschaft zwischen Schweiz, Deutschland und Österreich, während an Bord das Mittagessen serviert wurde. Seeluft macht bekanntlich hungrig – und durstig.

Nach dem Anlegen führte die Tour ins Flieger- und Fahrzeugmuseum Altenrhein (FFA). Zwischen historischen Flugzeugen mit Schweizer Luftwaffenbezug glänzten dort auch herrlich restaurierte Rolls-Royce-Vorkriegswagen – eine Szenerie, die das Herz von Aviatikern wie auch Automobilfreunden höherschlagen lässt.

Der Abschluss? Ein Apéro inmitten dieser Preziosen, umgeben von Oldtimern der Luft- und Landstrasse. Ein Setting, das so gut passte, dass man sich fast wünschte, auch das dritte und vierte Jahrestreffen würden dort stattfinden. Doch keine Sorge: Bern und das Tessin stehen noch auf dem Programm. Und wenn die bisherigen Auflagen ein Gradmesser sind, darf man sich schon jetzt auf den nächsten Stopp der «Repanet Suisse»-Tour freuen.

Neuste Artikel: Carrosserie- und Fahrzeugbau