Lackierer und Autolacke

Lack mir: Glasurit bietet 600 000 Farbtöne an

stop view
/
      ozio_gallery_fuerte

       

      Von Heinz Schneider (Text und Fotos)

      In der Schweiz fahren rund 60 000 klassische Automobile. Damit liegt deren Anzahl pro Einwohner etwa doppelt so hoch wie in Deutschland. Klar, dass die Oldtimer-Szene vor diesem Hintergrund erst recht bei uns zu einem wichtigen Marktsegment mutiert und der Werterhalt der Fahrzeuge mehr und mehr in den Mittelpunkt gerückt ist.

       

      Das beginnt bei technischen und mechanischen Reparaturen und bei der perfekten Wiederherstellung eines Fahrzeuginnenraums. Und endet bei der Carrosserie-Reparatur oder gar Komplett-Restauration, wo Oldtimer-Besitzer nicht nur Qualität, sondern auch originale Farbtöne verlangen.

       

      Den richtigen Ton zu ermitteln und einen Lackanbieter zu finden, ist jedoch in den meisten Fällen sehr schwierig und mit grossem Aufwand verbunden. Hinzu kommt, dass bei der kompletten Restaurierung eines Klassikers anders vorgegangen werden muss als bei der Reparatur – hier hilft keine Original-Mischformel, denn der Lack ist im Laufe der Jahre gealtert und hat sich entsprechend verändert. Das heisst, der Farbton muss an dem Ort bestimmt werden, wo die Reparatur durchzuführen ist.

       

      Einen guten Namen bei der professionellen und werterhaltenden Reparatur von klassischen Fahrzeugen hat sich «BASF Coatings» und ihre Marke Glasurit gemacht. Sie bietet – nebst den für Restaurationen notwendigen Expertisen – ein speziell auf Oldtimer abgestimmtes Lackprogramm an, das unter dem Label «Classic Car Colors» zusammengefasst ist.

       

      «Wir offerieren neben qualitativ hochwertigen Reparaturlacken auch die weltweit grösste Farbtondatenbank und ein hochgenaues Farbfindungssystem», sagt dazu Jürgen Book, Leiter Kundenservice Autoreparaturlacke. Das heisst in Zahlen: Auf der Glasurit-Datenbank sitzen 600 000 Lackmischformeln, mit denen 95 Prozent aller je hergestellten Farbtöne reproduzierbar sind. Natürlich arbeitet Glasurit mit Hochdruck daran, die Daten zu erweitern – unter anderem durch verschiedene Projekte, die mit Autoherstellern, Autoclubs und Museen vorangetrieben werden.

       

      «Bei Porsche sind wir komplett, da haben wir alle Farben seit Modelljahrgang 1950 im Programm», sagt dazu Ramesse Florean, Geschäftsführer von BASF Schweiz. Das sind, um genau zu sein, rund 800 Farbtöne. Ein paar Lücken gibt’s hingegen bei Opel, wo 2371 verschiedene Lacke im Angebot stehen – alleine 694 für Fahrzeuge, die vor 1995 produziert worden sind. Schwierig wird es bei Opel – wie bei allen anderen Automobilherstellern übrigens auch – an die Daten von Vorkriegsmodellen heranzukommen.

       

      Laufende Projekte, um die historische Farbtondatenbank komplettieren zu können, führt Glasurit momentan in enger Zusammenarbeit mit VW, Skoda und Jaguar.

      Neuste Artikel: Lackierer