Lackierer und Autolacke

So repariert man mit Erfolg White-Pearl-Lackierungen

 

Diese Erfahrung haben schon viele Lackierer gemacht: Weisse Perlglanz-Lackierungen (White Pearls) sind bei der Reparatur eine echte Herausforderung. Denn wird hier nicht ganz exakt gearbeitet, kann es beim Effekt schnell zu sichtbaren Abweichungen vom Original kommen. Wie man es richtig macht, erklärt Harald Klöckner, Leiter Standox Training EMEA.

 

Seit etwa zehn Jahren ist die Autofarbe Weiss beliebt. Als Folge davon haben viele Autohersteller auch weisse Sonderlackierungen auf den Markt gebracht. Diese Perlglanz-Lackierungen («Mineral White» von BMW oder «Mystic White» von Mercedes) bestehen aus zwei Basislackschichten und rufen unter bestimmten Blinkwinkeln schillernde Farbeffekte auf der Carrosserie hervor. In der Lackreparatur erfordern sie einen komplexen und mehrschichtigen Aufbau. Standox hat sich dem Thema angenommen und entsprechende Reparaturanleitungen entwickelt.

 

Tipp 1: Die Anfertigung von Spritzmustern ist unverzichtbar. Harald Klöckner: «Der entscheidende Faktor bei den weissen Perlglanz-Lacken ist die Effektschicht.» Und für die gilt: Die beste Annäherung an das Original wird mit Spritzmustern erreicht. Klöckner empfiehlt daher, vor dem Lackierprozess zunächst drei Musterbleche im Grundfarbton anzufertigen, auf die – jeweils abgestuft – ein, zwei oder drei Effektgänge appliziert werden. Wegen der unterschiedlichen Zahl der Lackschichten fällt der Pearl-Effekt auf jedem Blech etwas anders aus. Anhand dieser Muster lässt sich die beste Übereinstimmung mit dem Original bestimmen.

 

Tipp 2: Auf exakte Beschriftung der Musterbleche achten. Ein scheinbar simpler Punkt, den man bei der Anfertigung der Spritzmuster aber keinesfalls vergessen sollte: Auf der Rückseite jedes Blechs ist die Zahl der Effektgänge zu notieren. Andernfalls verliert man im Handumdrehen den Überblick.

 

Tipp 3: Carrosserie-Teile immer zusammen lackieren. Bei der eigentlichen Lackierung wird zunächst der Basisfarbton deckend über die Schadstelle und in die angrenzenden Flächen einlackiert. Eine Farbtonangleichung in angrenzende Bereiche oder Carrosserie-Teile ist nahezu unerlässlich. Zudem sollten diese Teile von dreischichtigen Farbtönen nie einzeln, sondern immer zusammen lackiert werden. Vor dem Auftrag der Effektschicht müssen Staub und Spritznebel besonders sorgfältig entfernt werden, denn in der folgenden Basislacklasur bleibt jede Verunreinigung sichtbar.

 

Tipp 4: Zahl der Spritzgänge ist entscheidend für die Übereinstimmung. «Lackieren Sie bei der Applikation der Effektschicht vom äussersten Bereich nach innen. Nutzen Sie dabei den zur Verfügung stehenden Bereich, schränken Sie sich nicht selber ein», rät Klöckner. Entscheidend ist dabei, dass genau soviele Spritzgänge gemacht werden wie auf dem Musterblech, das am besten mit dem Original übereinstimmt.

 

Die André Koch AG, Schweizer Importeur für Standox-Produkte, bietet regelmässig Seminare zum Thema Sonderlackierungen an. Interessierte Betriebe finden das Kursprogramm mit den aktuellen Terminen unter «Service & Training» auf der Homepage der André Koch AG.

 

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