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    Päckli statt Pomp:

    Wie Axalta – André Koch

    eine Tradition

    fortschreibt

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Von Dennis Schneider

Die Kartons stapeln sich wieder, als hätte jemand das Schulungscenter in ein provisorisches Warenlager verwandelt. Mitarbeitende von «Axalta – André Koch» stehen zwischen Duschgel, Seife, Bodylotion und Schokolade und packen ein Päckli nach dem anderen. Alles geht an den Verein Helfen Sie helfen in Hüttikon, jener nüchterne, beinahe unscheinbare Zusammenschluss von Ehrenamtlichen, der seit 1999 dort einspringt, wo das Budget vieler Familien längst aufgegeben hat. Kein grosses Zeremoniell, nur die pragmatische Logik eines Hilfswerks, das lieber arbeitet als redet.

Die Aktion folgt einer Tradition, die in der Firma erstaunlich hartnäckig überlebt. Einst von Patrizia Santarsiero initiiert, begann alles mit privaten Päckchen, die sie mit ihren Kindern füllte. «Eine Herzensangelegenheit», nannte sie es später. Als die Belegschaft dazustiess, packte sie plötzlich nicht mehr allein am Küchentisch, sondern gemeinsam nach Feierabend. «Sie machen alle freiwillig mit – und erst noch nach Feierabend», sagte sie einmal, und man hörte heraus, wie sehr sie dieser Teamgeist beeindruckte. Dass die Tradition selbst nach der Fusion weitergeführt wird, passt ins Bild: Manche Routinen verschwinden kommentarlos. Diese nicht.

Auch diesmal bleiben die Päckli in der Schweiz. Helfen Sie helfen verteilt sie über Gemeinden an Menschen, die selten Anlass haben, Wunschlisten zu schreiben: Alleinerziehende, ältere Menschen, Familien, bei denen das Budget regelmässig an seine Grenzen stösst. Für den Verein ist das Alltag – die Geschenkpaket-Werkstatt funktioniert seit Jahren als Ort, an dem Hilfe und Struktur ineinander greifen.
Für die Mitarbeitenden von «Axalta – André Koch» dagegen ist es ein Abend, der ungewohnt konkret wirkt. Statt abstrakter Spendenpolitik liegen Artikel des täglichen Bedarfs auf dem Tisch, sorgfältig sortiert, verpackt und bereit für den Weitertransport.

Zwischen dem Rascheln der Geschenkfolien fällt auf, wie selbstverständlich die Routine geworden ist. Man arbeitet zügig, redet, lacht, kommentiert den wachsenden Stapel fertiger Päckli. Und wie jedes Jahr endet der Abend dort, wo sich freiwillige Hilfe gerne auflöst: beim gemeinsamen Essen. Pizza, wie immer. Ein kleines Ritual im Ritual. Es passt zur Atmosphäre – leicht, unkompliziert, ohne moralischen Weihrauch. 

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