Lackierer und Autolacke

Lechler – ein Lackprofi verblüfft die Fahrzeugrestauratoren

 

 01 Ein italienisches Unternehmen, das sich seit 1858 mit Leidenschaft der Entwicklung von technischen Lösungen widmet für den internationalen Lack- und Farbenmarkt – das ist die Lechler S.p.A. in Como. Und das mit Erfolg: Als besonderes Highlight bietet die traditionsreiche Firma zum Beispiel den Fahrzeugrestauratoren ein umfangreiches historisches Archiv, das Auskunft gibt über Farbtonformulierungen von originalen Oldtimer-Lackierungen – und zwar sowohl im Hinblick auf klassische Serien-Motorräder als auch -Automobile. Diese wertvollen Informationen sind unter anderem dank umfangreicher Recherchen in den historischen Zentren der Hersteller zusammengetragen worden und stellen sicher, dass das Reproduzieren von ursprünglichen Decklackfarbtönen wieder möglich ist. Mehr über diese einmalige Dienstleistung wissen die Profis von ESA+, die Einkaufsorganisation des Schweizerischen Auto- und Motorfahrzeuggewerbes (www.esa.ch).

 

Grundsätzlich ist das Angebot von Lechler S.p.A. in die vier Bereiche Industry, Refinish, Decorative und Yachting unterteilt, wobei in jedem eine Marke vertreten ist. Im Segment Industry heisst die Marke Lechsys: Sie stellt umfangreiche Farb-Mischsysteme und Produktportfolios zur Verfügung. «Refinish» steht für die unabhängigen Autoreparaturbetriebe und bietet alternative Angebote – mit Fokus auf ein vorbildliches Preis-Leistungs-Verhältnis und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit. «Decorative» wiederum beinhaltet die Marke Chrèon, deren Produkte über ausgesuchte Handelspartner nur im italienischen Markt vertrieben werden. Im Bereich Yachting ist Lechler mit Stoppani vertreten. Das ist eine seit über hundert Jahren auf dem italienischen Markt präsente Marke, die Qualitätsprodukte für die Boots- und Schiffslackierung zur Verfügung stellt.

 

Das Produktportfolio der vier Marken wird an zwei Standorten gefertigt. In Como entstehen alle lösemittelbasierten Lack- und Zusatzartikel in einem Volumen von rund 20 Millionen Liter pro Jahr. In Foligno (Perugia) werden alle wasserbasierten Lackprodukte produziert – in einer Jahreskapazität von sechs Millionen Litern. Lechler beschäftigt am Firmensitz in Como, an den beiden Produktionsstandorten Como und Foligno sowie in den vier europäischen Filialen Kassel (D), Manchester (GB), Grenoble (F) und Barcelona (E) weit über 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

 

Seit 2006 werden für alle Geschäftsbereiche erhebliche Investitionen im Bereich der Produktionsanlagen und der Logistik für die Geschäftsentwicklung der wasserbasierten Lacksysteme getätigt. Der erste Schritt war die Anlage für das innovative Hydrofan-System in der Schüttel-Flasche für die Autoreparatur. Zusätzlich ist in den letzten Jahren in einem neuen Bereich des Standorts Foligno eine hochautomatisierte Anlage zur Fertigung von Industrielacken auf Wasserbasis entstanden, mit der Primer, Füller und Decklacke über ein Mischsystem hergestellt werden können. Ein neuer Logistikbereich erlaubt die Lagerung von bis zu 10 000 Paletten und die computergesteuerte Versandvorbereitung. Damit ist Lechler in der Lage, der steigenden Nachfrage an wasserbasierten Produkten gerecht zu werden.

 

{slider=Meilensteine: Die Firma Lechler auf einen Blick                                              hier klicken  }

1858
Christian Lechler gründet in Stuttgart die gleichnamige Farben- und Lackfabrik. 31 Jahre später wird die italienische Filiale in Ponte Chiasso (Como) eröffnet.

 

1910
Die italienische Filiale wird unabhängig und mutiert später zum einzigen Träger der Marke Lechler für Lacke.

 

1932
Entwicklung von Syntex, dem ersten Alkydharz-Decklack.

 

1938
Die Strategie wird auf die Produktion und den Vertrieb von Lackprodukten für die Bereiche Autoreparatur und Industrie ausgerichtet. In dieser Zeit entwickelt das Unternehmen Lechleroid, der erste Nitro-Kombilack für Carrosseriebetriebe.

 

1970
Eröffnung der neuen Standorte in Como-Rebbio und Luisago.

 

1972
Geburtsjahr von BSB, dem neuen Zweischichtsystem für die Autoreparatur. Das Produkt wird für die Metallic-Lackierung der Modelle Fiat 128 und 131 verwendet.

 

1980
Lechler startet im Markt mit polyvalenten Mischsystemen.

 

1991
Kauf der Firma Argon, die Druckfarben und Druckmaschinen herstellt.

 

1995
Eröffnung der ersten europäischen Filiale in Manchester (GB). Sie leitet die Internationalisierung der Lechler-Gruppe ein.

 

1998
Neue Filialen in Barcelona (E) und Grenoble (F). Alle Bauten-Anstrichmittel werden unter der neuen Marke Chrèon zusammengefasst. Ein Jahr später wird die Lechler Coatings GmbH in Kassel (D) gegründet.

 

1999
Geburtsjahr von Hydrofan. Das innovative Lacksystem auf Wasserbasis für Carrosseriebetriebe vermindert die Lösemittel-Emission deutlich.

 

2001
Gründung der Lechler S.p.A., die alle Unternehmen umfasst. Im selben Jahr wird das Centre for Excellence eröffnet – eine polyfunktionelle Einheit, die der technischen Aus-und Weiterbildung der Kunden und Mitarbeiter aller Lechler-Marken dient.

 

2006
Investition einer neuen Produktionsanlage für die Hydrofan-Produkte am Standort Foligno, die gleichzeitig die Einführung der 3. Generation der Wasserbasisprodukte (H3O) für die Autoreparatur bedeutet. Zudem entsteht die neue Marke LechlerTech, die hochwertige Lackaufbauten zur Verfügung stellt.

 

2007
Kauf der weltbekannten und auf den Europa-Märkten eingeführten Marke Stoppani mit Lacken für den Yachting-Bereich.

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