Lackierer und Autolacke

«Repanet Suisse» – Tag 2 der Jahreskonferenz in Locarno

 

Text und Fotos: Heinz Schneider

Bevor die Teilnehmenden am Samstag Nachmittag ihr individuell ausgesuchtes Rahmenprogramm in Angriff nehmen dürfen – es stehen ein Weinkellerbesuch, ein Seilbahnausflug und eine Schifffahrt nach Ascona auf den Wunschzetteln –, gibt es für sie am frühen Morgen nochmals eine Portion an Referaten und Podiumsgesprächen zu erleben.

 

Den Anfang macht Jörg Brauen vom Berner «XpertCenter»: Er hat die Digitalisierung zum Thema («Der klassische Schadeninspektor wird künftig weniger in den Werkstätten anzutreffen sein»). Auf ihn folgt Wolfgang Schinagl (auto-i-dat), der einen Ausblick in die automatisierte und schnelle Bilderkennung mittels künstlicher Intelligenz ermöglicht. Sein Credo: Nicht der Mensch, sondern die Maschine wird die Fotos künftig auswerten und die Kalkulationen vornehmen.

 

Zuvor allerdings erlebten die «Repanet Suisse»-Gäste eine Überraschung. Enzo Santarsiero «enthob» Richard Schöller spasseshalber von seinem Amt als Moderator, ersetzte ihn unter dem Applaus des Publikums durch Christa Rigozzi. Die Moderatorin und Schönheitskönigin (sie wurde am 9. September 2006 in Genf zur Miss Schweiz gekürt) spricht fliessend fünf Sprachen und leitete nach ihrer charmanten Begrüssung überzeugend und kompetent die beiden bevorstehenden Podiumsgespräche.

 

Runde 1 bestreiten «carrosserie suisse»-Zentralpräsident Felix Wyss (Inhaber ACW), Adrian Bringold (Inhaber Carrosserie Bringold), José João Gonçalves (Inhaber Carrosserie Gehri), Harry Cina (Inhaber Carrosserie 2000) und Roger Huber von der Calag in Langenthal. Die Themen: Schadensteuerung, «Reparieren statt Ersetzen» und Fachkräftemangel. Hier beschäftigt die Carrossiers vor allem die Antwort auf die Frage, wie man die eigenen Berufe in der Wahrnehmung junger Menschen attraktiver machen kann. Ebenfalls für viel Diskussionsstoff sorgt die Frage: Was ist zu tun, damit Privatkunden nach einem Schadenfall direkt den Carrossier ansteuern und nicht den Garagisten.

 

Im zweiten Podiumsgespräch kommen die Vertreter von Versicherungen und Flottenbetreibern zu Wort. Mit dabei: Martin Erb (Alphabet), Philippe Roth (Axa), Patrick Eugster (Dextra), Reto Neff von der Helvetia («Wir haben ein beschädigtes Fahrzeug am liebsten dort, wo die Kompetenz zuhause ist») und Daniel Ruffieux (HCG Zentrum). Auch hier, in Runde 2, heissen die Themen «Schadensteuerung» und «Reparieren statt Ersetzen». Dazu Daniel Ruffieux: «Der Kunde hat die vorgefasste Meinung, dass ein neues Teil immer besser ist als das reparierte.» Sein Rat: «Hier gilt es, hinsichtlich Reparatur Überzeugungsarbeit zu leisten.»

 

Thomas Sauter-Servaes von der «ZHAW School of Engineering» schloss den offiziellen Teil der Jahreskonferenz mit vielen schnellen Gedankengängen zu «The Golden Age of Mobility» ab. Seine Hauptthemen sind künftige Verkehrssysteme, neue Nutzformen (weg vom Besitz eines Fahrzeuges) oder auch selbstfahrende und vollvernetzte Fahrzeuge, die sich künftig übers Handy bedienen lassen. Wobei das Öffnen und Schliessen eines Autos dabei nur der Anfang sein soll.

 

Lesen Sie demnächst auf carwing.ch: «Repanet Suisse» – das Galadinner in Locarno

 

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